Erzbischof Schick ruft bei Freisinger Bischofskonferenz zur Unterstützung der kinderreichen Familien auf, die in Armut leben
„Wir haben viele ‚Lazarusse‘ vor unserer Tür“
(bbk) Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick ruft dazu auf, die Augen vor den sozialen Nöten in Deutschland nicht zu verschließen. „Wir haben viele ‚Lazarusse‘ vor unserer Tür“, sagte der Bamberger Oberhirte am Donnerstag bei einem Gottesdienst in München, St. Sylvester, anlässlich der Freisinger Bischofskonferenz. Gerade kinderreiche Familien seien in Deutschland von Armut bedroht, predigte der stellvertretende Vorsitzende der Freisinger Bischofskonferenz. „Kinderreichtum darf nicht Armut bedeuten“. Solche Eltern und Kinder fühlten sich wie der arme Lazarus vor der Tür der reichen Nachbarn.
„Kinderreiche Familien müssen mehr Geld bekommen und die Renten müssen steigen, besonders für Frauen, die viele Jahre Kinder erziehen und Familienarbeit leisten“, forderte der Bamberger Erzbischof.
Ausgegrenzt und abgeschoben fühlten sich auch viele alte Menschen, die von Altersarmut betroffen seien. Ebenso gehörten die Flüchtlinge und Asylbewerber zu denen, die sich wie der arme Lazarus bei uns vorkommen.
Erzbischof Schick appellierte die Caritas-Frühjahrssammlung in Bayern, die unter dem Motto „Wir statt ich und du“ steht, zu unterstützen. Die Caritas helfe, die vor der Tür ins Haus zu holen, ihnen zu helfen und Heimat zu bereiten.
In der Bibelstelle vom reichen Mann und dem armen Lazarus (Lk 16,19-31) geht es um die Nächstenliebe. „Ohne Nächstenliebe geht es in unserem Glauben nicht“, sagte Erzbischof Schick. Unmittelbar mit der Nächstenliebe sei die Gottesliebe verknüpft. „Wer den Nächsten, vor allen den Notleidenden vor der Tür nicht liebt, liebt Gott nicht“. Mit dem Hauptgebot der Gottes- und der Nächstenliebe lade Jesus die Menschen zur „Leben in Fülle“ (Joh 10,10) ein, schloss Erzbischof Schick.
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