Erzbischof Schick: Frauen mehr Leitungsverantwortung geben in Kirche und Gesellschaft

Symbolbild Religion

Kunigundenfest nicht in Nostalgie, sondern als Ermutigung für heute feiern

(bbk) Die heilige Kunigunde ist nach den Worten des Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick „eine große Frau und hat Hervorragendes in ihrer Zeit gewirkt“, predigte der Bamberger Oberhirte am Samstag anlässlich des Kunigundenfestes, das als Diözesanfrauentag im Erzbistum Bamberg begangen wird. „Die Bistumspatronin ist nicht, wie so mancher Star der Film- oder Medienwelt, wie ein Komet erschienen und verglüht, sondern wie ein Stern erschienen, der am Firmament unserer christlichen Tradition seinen Platz hat und über die Jahrhunderte strahlt.“

Kunigunde hatte die „Liebe Christi in sich“ und gründete Schulen, Krankenhäuser, Klöster und Kirchen, „aus Liebe zu Gott für die Menschen“. Das Kunigundenfest dürfe nicht „in Nostalgie und zur Verklärung alter Zeiten“ gefeiert werden. „Die heilige Kunigunde will uns heute ein Vorbild sein“. Die Bistumspatronin würde uns heute sagen: „Dankt den Frauen und achtet sie, gebt ihnen mehr Raum, Verantwortung und Leitung in Kirche und Gesellschaft.“

Sie würde auch, so Erzbischof Schick, den Frauen raten, Verantwortung und Leitung zu übernehmen. Allerdings nicht, um das gleiche zu tun, wie die Männer, sondern um als Frauen ihre Talente und Gaben in Kirche und Gesellschaft einzubringen.

Der diesjährige Kunigundentag steht unter dem Motto „Aus Liebe zur Liebe“. Erzbischof Ludwig Schick ermutigte die Frauen, die Liebe, die ihnen durch ihre natürlichen Begabungen, durch ihre Charismen und ihre Zugehörigkeit zu Christus eigen ist, auch im Alltag umzusetzen. In der Ehe könnten sie als gleichberechtigte Partnerin für den Mann und eine liebenswürdige Frau und für die Kinder eine gute Mutter sein. In Beruf und Politik sollten die Frauen ihre Fähigkeiten einbringen zum Gemeinwohl.

Frauen und Mütter, daran erinnerte der Bamberger Erzbischof, seien für das Leben der Nachkommen in der Regel prägender als Männer und Väter. „Wir brauchen Vorbilder, die uns lehren, aus der Liebe Gottes zur Liebe für die Menschen zu werden, so wie es die heilige Kunigunde gewesen ist“, sagte der Bamberger Erzbischof. An die Ordensfrauen gewandt, hob der Erzbischof hervor, dass sie sich „aus Liebe zur Liebe“ für die Armen, Einsamen, Kranken und Sterbenden sowie für die, die keinen Menschen haben, einsetzen sollten. „Wir brauchen das Vorbild guter Frauen, die die Anziehungskraft der Macht und Gewalt, des Reichtums und Erfolgs durch das Vorbild der Liebe überwinden. Seien wir dankbar für die heilige Kunigunde und bitten wir Gott, dass uns immer wieder Frauen, Ehefrauen und Mütter sowie Ordensschwestern geschenkt werden, die Vorbilder sind und so am Aufbau der Zivilisation der Liebe mitwirken“, schloss der Bamberger Erzbischof.

Die heilige Kunigunde hat gemeinsam mit ihrem Mann das Bistum Bamberg im Jahr 1007 gegründet. Kunigunde starb am 3. März 1033 und wurde im Jahr 1200 heiliggesprochen. Das Erzbistum Bamberg feiert das Kunigundenfest immer am Samstag vor oder nach dem 3. März.