Oberfränkisches Handwerk: Steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung darf nicht scheitern
HWK-Präsident Zimmer: „Ein großer Rückschritt für die Energiewende“
Als „großen Rückschritt für das erfolgreiche Gelingen der Energiewende“, kommentiert der Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken, Thomas Zimmer, das drohende Scheitern einer steuerlichen Förderung der energetischen Gebäudesanierung.
„Die Energiewende darf nicht zu einer reinen Stromwende verkommen“, betont Zimmer. „Die Diskussion kann und darf nicht darauf reduziert werden, wie der wegfallende Atomstrom zu ersetzen sei. Ohne Maßnahmen und steuerliche Anreize zur Förderung der Energieeffizienz, ist die Energiewende in Deutschland zum Scheitern verurteilt.“ Rund 40 Prozent des Energieverbrauchs in Deutschland entfallen auf Wärme und Helligkeit. Außerdem können bis zu 80 Prozent des Gebäudeenergieverbrauchs durch fachgerechtes Sanieren und moderne Gebäudetechnik eingespart werden.
Auch der Hauptgeschäftsführer der HWK, Thomas Koller, kann das drohende Scheitern nicht nachvollziehen: „Der schwarze Peter gehört den Bundesländern. Trotz sprudelnder Steuereinnahmen lehnt ein Teil der Bundesländer nach wie vor die Förderung der Energieeffizienz ab. Nur unter dem Aspekt einer möglichen Gegenfinanzierung wäre die Mehrzahl der Bundesländer für eine steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung bereit. Und für diese Gegenfinanzierung sollte der sog. Steuerbonus für Handwerkerleistungen herhalten. Genau dieser Steuerbonus ist aber ein wirksames Instrument zur Bekämpfung der Schwarzarbeit und hat mit der Förderung der energetischen Modernisierung nichts zu tun.“
So mahnt HWK-Präsident Zimmer: „Die Politik ist nun dringend gefordert, letztendlich doch eine sinnvolle Lösung zu erarbeiten, wenn ihr etwas an einer erfolgreichen Energiewende liegt. Dies vor allem auch deshalb, da die KfW ermittelt hat, dass mit jedem Euro an Förderung das 12- bis 16-fache an Investitionen generiert wird. Dieser Hebeleffekt sorgt umgehend dafür, dass sich dieses steuerliche Anreizinstrument innerhalb kürzester Zeit selbst finanziert.“
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