IHK-Präsident: Jahrzehnt Oberfrankens hat begonnen

Höchststand bei Beschäftigten seit 1994

Die oberfränkische Wirtschaft wächst beständig weiter und schaffte im Jahr 2014 rund 9.700 zusätzliche Stellen. „Das wirtschaftliche Wachstum in Oberfranken schlägt sich direkt auf dem Arbeitsmarkt nieder. Davon profitiert ganz Oberfranken“, so Heribert Trunk, Präsident der IHK für Oberfranken Bayreuth.

2014 waren somit über 405.000 Menschen in Oberfranken sozialversicherungspflichtig beschäftigt, 2,5 Prozent mehr als im Vorjahr. „Das ist der höchste Wert seit 1994“, freut sich Trunk. „Und damals waren die Beschäftigtenzahlen vor allem durch die Wiedervereinigung getrieben. Der jetzige Beschäftigtenstand wird ohne Sondereffekte erreicht“, so Trunk, der die aktuellen Zahlen als Qualitätsbeweis für die Lebens- und Arbeitsregion Oberfranken wertet. „Oberfrankens Wirtschaft ist stark aufgestellt, die Region bietet hervorragende Zukunftsperspektiven“, so der IHK-Präsident. „Die aktuellen Zahlen belegen: Das Jahrzehnt Oberfrankens hat längst begonnen.“

Automobilzulieferer legen zu

Im Verarbeitenden Gewerbe entwickelten sich im Vergleich zu 2013 die Automobilzulieferer (+452), das kunststoffverarbeitende Gewerbe (+389), die Hersteller elektronischer bzw. optischer Erzeugnisse (+261) und der Maschinenbau (+198) am positivsten. Größere Beschäftigtenrückgänge mussten die Druckereien (-272) sowie die Glas- und Keramikindustrie (-213) hinnehmen.

Bei den Dienstleistungen entwickelten sich vor allem die Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften (+752), die wirtschaftsnahen Dienstleistungen (+344) sowie das Versicherungswesen (+315) am besten. Die Unterhaltungs- und Sportdienstleistungen (-190) sowie die Finanzdienstleistungen (-115) konnten hingegen nicht am Beschäftigtenwachstum partizipieren.

Größte Profiteure des Wachstums sind das Sozial- und Gesundheitswesen mit einem Beschäftigtenzuwachs von 4.700. IHK-Hauptgeschäftsführerin Christi Degen: „Hier haben wir allerdings durch eine Revision bei der Datenerfassung einen zusätzlichen statistischen Effekt, dessen konkretes Ausmaß nicht abschätzbar ist.“

„Größter Arbeitgeber 2014 ist weiterhin der Einzelhandel mit 32.214 Mitarbeitern vor dem Gesundheitswesen mit 29.909 vor der öffentlichen Verwaltung, dem Ausbaugewerbe, dem Maschinenbau und den Herstellern von Kunststoffwaren“, so Degen.

Prognose bestätigt

Bereits zum Jahresanfang 2014 prognostizierte die IHK für Oberfranken Bayreuth ein Beschäftigtenplus von rund 7.000 für das Jahr 2014. „Wir lagen mit unserer damaligen Schätzung sehr nahe an der tatsächlichen Entwicklung“, so der Präsident.

Beschäftigtenzuwachs um 38.000 seit 2007

Seit 2007 haben insbesondere die Landkreise Bamberg (+26,3 Prozent) sowie Forchheim (+24,2 Prozent) einen deutlichen Beschäftigtenzuwachs verzeichnen können.

„Seit 2007 stieg die Beschäftigtenzahl in Oberfranken sogar um über 38.000“, so Degen. „Dieser Zuwachs entspricht der Gesamtbeschäftigtenzahl des Landkreises Bamberg oder des Landkreises Hof.“ Während im Bereich Glas/Keramik 2.292, in der Textilindustrie 1.371 und im Bereich der Lagerei und Verkehrsdienstleistungen 1.233 Arbeitsplätze verloren gingen, verzeichnen vor allem das Gesundheitswesen (+4.773), der Bereich Erziehung und Unterricht (+2.904), Unternehmensberatungen (+2.811), der Maschinenbau (+2.804) sowie der Einzelhandel (+2.610) ordentliche Beschäftigtenzuwächse. Bis auf den Einzelhandel verzeichneten diese Branchen alle ein Beschäftigtenplus. „Der Zuwachs im Einzelhandel war in den vergangenen Jahren zusehends geprägt von der sehr positiven Entwicklung einiger weniger Unternehmen und dem Onlinehandel, während der innerstädtische Einzelhandel in ganz Oberfranken zunehmend unter Druck gerät“, so Trunk. „Deshalb wird in wenigen Jahren das Gesundheitswesen den Einzelhandel als wichtigsten Arbeitgeber ablösen.“

In diesem Zeitraum konnten mehrere Branchen ihre Beschäftigtenzahlen verdoppeln. Dazu zählen die wirtschaftsnahen Dienstleistungen mit insgesamt 3.996 Beschäftigten 2014, Unternehmensberatungen mit 4.976 Beschäftigten sowie die kleineren Branchen wie Tätigkeiten in den Bereichen Wissenschaft und Technik mit 521, im Bereich Film, TV, Kino und Tonstudios mit 181 sowie der Abwasserversorgung mit 449 Beschäftigten.