Verurteilter Schockanrufer – Polizei übergibt Geld an Geschädigte
OBERFRANKEN. Nach einem abgeschlossenen Gerichtsverfahren gegen einen dreisten Betrüger, konnte jetzt die ermittelnde Kriminalpolizei mit Zentralaufgaben im Auftrag der Staatsanwaltschaft Hof an eine Geschädigte weit über 2.000 Euro zurückgeben. Der litauische Betrüger sitzt derzeit seine fünfjährige Freiheitsstrafe ab.
Bereits im Oktober 2013 gelang die Festnahme des damals 31-jährigen Mannes, nachdem er in Selb und Hof versuchte mit seiner dreisten Masche Bargeld zu ergaunern. In beiden Fällen rief er bei älteren Frauen an, täuschte einen Unfall oder ein Unglück eines nahen Verwandten vor und forderte zur Regelung von Formalitäten Geld. Die beiden Damen ließen sich jedoch nicht auf die Betrugsmasche ein. Zum Verhängnis wurde dem Litauer allerdings ein Hofer Taxifahrer, dem sein Fahrgast und dessen Verhaltensweise verdächtig vorkam. Ein Anruf bei der Polizei und kurze Zeit darauf klickten bei dem Litauer die Handschellen. Bei der Festnahme stellten die Einsatzkräfte gut 2.000 Euro in 50-Euro-Scheinen sicher. Dieses Geld konnte im Zuge der langwierigen Ermittlungen einem am Vortag im thüringischen Schmölln begangenen Betrug zugeordnet werden.
Dem Tatverdächtigen konnten letztendlich in einem Zeitraum von Juli bis Oktober 2013 sechs Fälle nachgewiesen werden, in denen er den stattlichen Geldbetrag von über 17.000 Euro ergaunerte. Zwischenzeitlich sitzt er nach einem Urteil des Landgerichts Hof seine fünfjährige Freiheitsstrafe ab.
Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Hof übergaben die Ermittler der Kriminalpolizeiinspektion mit Zentralaufgaben Ende Januar das bei dem Litauer sichergestellte Bargeld an das Opfer im thüringischen Schmölln. Auch der aufmerksame Taxifahrer aus Hof hat zwischenzeitliche eine Belohnung erhalten.
Weiterhin Vorsicht und Aufmerksamkeit geboten
Vorfälle in der jüngeren Vergangenheit zeigen, dass immer wieder mit den Maschen „Enkeltrick“ und „Schockanruf“ versucht wird, überwiegend ältere Menschen um ihr Erspartes zu bringen.
Die Polizei Oberfranken warnt daher weiterhin vor den Phänomenen Enkeltrick und Schockanruf:
- Lassen Sie keine fremden Personen in die Wohnung.
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht kennen.
- Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis.
- Übergeben Sie niemals Geld an Ihnen unbekannte Personen.
- Verständigen Sie bei derartigen Anrufen sofort die Polizei!
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