Dem Menschenhandel den Garaus machen

Symbolbild Religion

Erzbischof Schick ruft zur Teilnahme am „ersten Weltgebetstag gegen den Menschenhandel“ auf

Bamberg. (bbk) Papst Franziskus hat den Menschenhandel als offene Wunde am Körper der Menschheit unserer Zeit bezeichnet. „Sie muss geschlossen und geheilt werden“, so Erzbischof Schick. Dabei sei jeder gefordert und jeder könne einen Beitrag leisten. Der Menschenhandel degradiere Frauen und Männer, Kinder und Jugendliche zur Ware, mit der Geld verdient werde. „Das dürfen wir nicht hinnehmen.“

Hilfsorganisationen schätzen, dass 35 Millionen Menschen vom Menschenhandel betroffen sind und jährlich rund 120 Milliarden Euro in der Szene verdient werden. „Der Menschenhandel ist eine neue Form der Sklaverei, die seit mehr als 100 Jahren weltweit verboten ist“, so Schick. Menschenhandel ist ein Sammelbegriff für Arbeitssklaven, die in Bergwerken Afrikas, auf Kaffee- und Baumwollplantagen Südamerikas, in Steinbrüchen Indiens, in Haushalten des Nahen Ostens, Europas und Nordamerikas ohne Arbeitsverträge, ohne gerechten Lohn, sowie oft unter unmenschlichen Arbeits- und Lebensbedingungen in Sklaverei gehalten werden. Menschenhandel betrifft Frauen und Mädchen, aber auch junge Männer und Jugendliche, die zur Prostitution gezwungen oder für pornografische Filme und Fotos missbraucht werden. Von Menschenhandel sind Kindersoldaten, die für schmutzige Kriege gefangen gehalten werden, sowie Flüchtlinge betroffen, die von Schlepperbanden zur persönlichen Bereicherung in Todesgefahr gebracht werden.

„Schließen wir uns dem Anruf des Heiligen Vaters an und begehen wir den 8. Februar als Tag des Gebetes, der Solidarisierung und des Helfens gegen die moderne Sklaverei des Menschenhandels“, sagte Erzbischof Schick in Bamberg, der auch Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz ist.

„Ich rufe alle Gemeinden auf, am kommenden Sonntag in allen Gottesdiensten eine Fürbitte für die vom Menschenhandel Betroffenen und gegen dieses Verbrechen einzulegen.“ Wir alle könnten mehr gegen Menschenhandel tun, als es auf den ersten Blick scheint. „Achten wir auf fair gehandelte Produkte aus den Entwicklungsländern und fair produzierte Kleider, Sport- und Geschenkartikel sowie auf die Herkunft von Baumaterialien und Grabsteinen. Ächten wir Prostitution und Pornografie. Wenn die Regierungen weltweit gute Gesetze erlassen, ihre Polizei sensibilisieren und gut ausstatten und die Justiz Urteile fällt, die dem Menschenhandel den Garaus machen, könne Besserung eintreten. Reden wir diesbezüglich mit unseren Mandatsträgern in den Parlamenten“, so der Erzbischof.

Die Unterstützung von Caritas, Misereor, Adveniat, missio und Renovabis, die durch Aufklärung vor Ort dem Menschenhandel vorbeugen, sei eine weitere Möglichkeit, einen Beitrag gegen den Menschenhandel zu leisten.

Zudem sollten wir den Geist Jesu verbreiten, der jeden Menschen als Geschöpf Gottes mit unantastbarer Würde betrachtet. Das Menschenbild Jesu schließe aus, dass Menschen zur Ware herabgewürdigt werden. „Dem Menschenhandel durch Gebet, Solidarität und Helfen den Garaus zu machen, muss Anliegen und Pflicht eines jeden Christen sein“, so der Erzbischof.