Vorsicht bei Kaufgesuchen für Pelze und alte Gegenstände

Symbolbild Polizei

OBERFRANKEN. Auch im Bereich von Kleinanzeigen treiben Betrüger immer wieder ihr Unwesen. Mit der Masche, sich beispielsweise für Pelze, alte Wertsachen oder Trödel zu interessieren, suchen die Täter gutgläubigen Verkäufer zu Hause auf. Meist ohne Geld zu bekommen, werden die oftmals älteren Opfer um ihr wertvolles Eigentum betrogen oder es wird ihnen gestohlen. Die Oberfränkische Polizei rät zur Vorsicht bei derartigen Annoncen.

Die Betrüger inserieren in Zeitungen, anderen Druckschriften oder dem Internet, dass sie auf der Suche nach verschiedene Wertgegenstände, wie Pelzen, Schmuck, Kunstgegenständen oder Haushaltswaren sind. Schnell wird bereits beim ersten Anruf unter der angegebenen Mobilfunknummer eine Geldsumme in bar in Aussicht gestellt und auch gleich ein Besuch bei dem potentiellen Verkäufer zu Hause vereinbart.

Unter dem Vorwand sich für eher gewöhnliche Gegenstände zu interessieren, versuchen die seriös auftretenden Betrüger gezielt an Wertvolles wie zum Beispiel Schmuck oder Münzen zu gelangen.

Sind die Täter erst einmal in der Wohnung, nutzen sie die Möglichkeit, mit dem Verkäufer durch die Räume zu gehen und sich hochwertige Sachen zeigen zu lassen. So können sie sich auch die Aufbewahrungsorte oder gar Verstecke der arglosen Besitzer anschauen.

Die Unbekannten geben schließlich vor, beispielsweise Schmuckstücke zu einer angeblichen Bewertung „vorab“ mitnehmen zu müssen oder sie wiegen sie vor Ort mit einer manipulierten Waage. Der Kaufpreis soll dann in der Regel beim nächsten Besuch ausgezahlt werden, wenn noch weitere Gegenstände, wie zum Beispiel Pelze, abgeholt werden. Immer wieder nutzen die Fremden, nachdem sie erst einmal in die Wohnung gelassen wurden, auch die Gelegenheit für Diebstähle.

Opfer in Kulmbach und Hof

So wurde Mitte Januar auch ein 84-jährigen Mann aus Kulmbach Opfer von unbekannten Betrügern, als er auf ein Inserat in einer Zeitung antwortete. In der Annonce einer vermeintlichen Firma, wurde neben Pelzen zudem nach Haushaltswaren, Nachlässen aus den Weltkriegen, Musikinstrumenten und weiterem gesucht. Zwei Männer klingelten nach dem Anruf bei dem Senior an der Wohnungstüre. Zunächst interessierten sie sich für einen Pelzmantel, anschließend jedoch schnell für hochwertigen Schmuck aus Weißgold. Durch geschickte Gesprächsführung und bestimmtes Auftreten akzeptierte der 84-Jährige schließlich, dass die Betrüger den Mantel einige Tage später abholen wollten, während sie den hochwertigen Schmuck gleich mitnahmen. Dem überrumpelten Senior gaben sie nur eine verhältnismäßig kleine Summe als „Anzahlung“. Anschließend verschwanden die Männer aus der Wohnung. In der Folgezeit kamen sie weder, wie vereinbart, erneut vorbei, noch waren sie über die Handynummer in der Anzeige erreichbar. Dem 84-jährigen Opfer entstand so ein Schaden von zirka 1.000 Euro.

Auch in Hof gelangten so zwei Männer in die Wohnung einer 78 Jahre alten Dame, nachdem sie, auf die nach ersten Erkenntnissen gleiche Anzeige, geantwortet hatte. Nach Verhandlungen über Pelzkleidung fragten die Unbekannten auch nach Schmuck. Diesmal gelang es den Betrügern ebenfalls durch geschickte Gesprächsführung, mit Schmuckstücken im Wert von mehreren tausend Euro die Wohnung zu verlassen. Die Seniorin vertrösteten sie für die gesamte Bezahlung auf die kommenden Tage, bis zu einem angeblich weiteren Besuch zur Abholung der Pelze. Weitere Kontaktaufnahmen über die Mobilfunknummer der Annonce scheiterten auch in diesem Fall.

Die Oberfränkische Polizei rät zur Vorsicht:

  • Seien Sie insbesondere vorsichtig, wenn in der Annonce lediglich eine Handynummer angegeben ist und keine Festnetznummer beziehungsweise eine Firmenanschrift.
  • Verhandeln Sie nicht allein mit Fremden in Ihrer Wohnung, ziehen Sie immer eine Vertrauensperson hinzu. Am besten vereinbaren Sie einen Treffpunkt außerhalb ihrer eigenen vier Wände.
  • Lassen Sie sich einen Ausweis der Interessenten zeigen und notieren Sie sich das Autokennzeichen.
  • Achten Sie darauf, die Personen nicht unbeaufsichtigt in ihren Räumen zu lassen.
  • Zeigen Sie keine Aufbewahrungsorte ihrer Wertsachen.
  • Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen.
  • Wenn Ihnen etwas verdächtig vorkommt, verständigen Sie umgehend die Polizei.