Pressegespräch der Bürgerinitiative pro Wiesenttal ohne Ostspange (BIWO)
Die Diskussion aus Sicht der BIWO:
Beim Pressegespräch am 27.1. diskutierten neben den BIWO Vorständen (Ernst Drummer, Gerhard Koch, Hedwig Eismann, Thomas Hrubesch, Heinrich Kattenbeck) der Bürgerinitiative pro Wiesenttal ohne Ostspange (BIWO) ) und Kreisrätin Barbara Poneleit über das 3 stündige Gespräch beim Staatlichen Bauamt Bamberg. Erfreulich: Das staatliche Bauamt hat sehr informativ, umfassend und ausführlich die 25 Fragen der BIWO-Vorstände (PDF) beantwortet und auf Nachfragen geduldig und ausführlich geantwortet. Dafür dankt die BIWO.
Erkenntnisse der BIWO: Bei der Südumgehung, Ostspange, kommt es zu unwiederbringlichen gewaltigen Verlusten: Für Menschen, für Lebensraum und Lebensgrundlagen von Flora und Fauna, für Natur-und Kulturlandschaft, für Klimaschutz, zu Verlusten zwischen 24 und 40 Hektar landwirtschaftlich genutzter und bewirtschafteter Acker-und Wiesenflächen von bester Bonität, von Arbeitsplätze im Tourismus, wird die Ostspange zur Staustraße bei der Auffahrt zur A 73 und es wird eine einmalige, idyllische fränkische Landschaft der Fränkischen Schweiz mit der noch romantischen Burgenstraße unwiederbringlich zerstört, zerschnitten, zerteilt.
Wiesenttal: Landschaft kaputt
Nach einem dreistündigen Gespräch beim staatlichen Bauamt in Bamberg am Dienstag, 20. Jan 2015, wo die beiden Direktoren Norbert Schmitt und Uwe Zeuschel, Planer Herbert Wagner und Landschaftspfleger Stefan Grünert ausführlich und umfassend die 25 gestellten Fragen der 6 BIWO Vorstände der Bürgerinitiative pro Wiesenttal ohne Ostspange (Ernst Drummer, Holger Stöhr, Thomas Hrubesch, Georg Walter, Gerhard Koch und Heinrich Kattenbeck) beantwortet wurden, wurde unmissverständlich deutlich: Wer die Ostspange will, dem geht es nicht mehr um den Erhalt der Einzigartigkeit der Natur-und Kulturlandschaft unserer Heimat der fränkischen Schweiz, der öffnet Tür und Tor für eine Ansiedelung von Discountern, Gewerbe und Industrie entlang der B 470 von Forchheim Ost bis vor die Tore von Ebermannstadt. Das Problem: das Kaputt-machen, die landschaftliche Zerstörung und Zerstückelung des Unteren Wiesenttales, die unwiederbringliche Zubetonierung von bis zu 400.000 Quadratmeter landwirtschaftlich genutzter Flächen ist aus den derzeitigen öffentlich vorgestellten und eingereichten Planunterlagen zum BVWP 2015 nicht ersichtlich, weil die derzeitige Planung 1:25000 ist.
Keine Entlastungswirkung für Forchheim
Auch das müsste endlich in die Köpfe der Forchheimer in der Bayreutherstraße rein: Beim Neubau der B470 Ostspange geht es überhaupt nicht um eine Entlastung des Verkehrsaufkommens im Ostteil der Stadt Forchheim. Das staatliche Bauamt bestätigt, die Stadt produziert im Ziel-und Quellverkehr ihre Verkehrsbelastung selbst. Die Entlastungswirkung für die gesamte Bayreutherstraße liegt laut staatlichem Bauamt Bamberg zwischen 1.800 und 3.400 Kfz/24 h. Und der Vorteil für die Pendler von Osten nach Westen aus der Fränkischen Schweiz zu ihren Arbeitsplätzen im Süden zur Metropolregion Nürnberg? Keiner. Im Gegenteil. Da wird dann die Ostspange zur Staustraße, weil der vierspurige Verkehr sich zur Auffahrt auf die A 73 einspurig verengt. Und jeder Berufspendler erlebt es jetzt schon täglich zwei Mal, wenn er auf die A 73 muss: Stau, zähfließender Verkehr, Stau. Eine dreiviertel Stunde „alla Dooch zwamol“, ist das Wenigste. Dieser Stau wird auch durch die Ostspange nicht weniger. „Nicht jeder Verkehr macht glücklich – Ostspange NEIN Danke!“
8 – 9 Brückenbauwerke und zwei Bahnquerungen
Mit dem Neubau der Ostspange, der B 470 auf ca. 6 km Länge, würde das idyllische Wiesenttal zwischen Forchheim-Sigritzau und dem Wasserkraftwerk Schwedengraben, Einmündung ist flußabwärts Richtung Forchheim, etwa beim Schweizer Keller, auf die bestehende B 470, aber so was von gewaltig zerstört werden, dass das Wiesenttal nicht mehr wieder zu erkennen sein wird. 8 – 9 Brückenbauwerke sind inzwischen in der Planung des staatlichen Bauamtes Bamberg mit der Projektanmeldung zum BVWP 2015 bekannt. Mindestens zwei Bahnquerungen: eine zwischen Pinzberg und Gosberg (ca. 7 m Fahrbahnhöhe) und eine Bahnüberbrückung nach dem Wiesenthauer Bahnhof, Richtung Kirchehrenbach. Fahrbahnhöhe Wiesenthau ca. bis 5 m. Gewaltige Böschungen und etliche Knotenpunkte, die aus der in der Planung der vorliegenden Projektanmeldung zum BVWP 2015 des staatlichen Bauamtes Bamberg von 05/2013 ersichtlich sind wegen der Planung 1:25000 kommen hinzu. Kein Horrorszenario! Wer Karten lesen kann, findet das alles farbig dargestellt im vorliegenden Planung in der Projektanmeldung des staatlichen Bauamtes Bamberg zum BVWP 2015. Und das ist erst der Entwurf. Wie wird dann beim Planfeststellungsverfahren die wirkliche Trassenführung aussehen?
Worum geht es wirklich? 15 Ortsumfahrungen der 175 km langen B 470 von Bad Windsheim bis Weiden sind beantragt. Mit der Verwirklichung der West-Ostumgehungen wird der Streckenzug der B 470 zwischen den Bundesautobahnen A3 und A 73 und von der A 73 zur A 9 frei von lästigen Ortsdurchfahrten für den Schwerlast- LKW-Speditions-Güter-Verkehr sein. Geplant sind und teilweise schon gebaut, nach Bad Windsheim die Ortsumfahrungen für Illesheim/Ipsheim-Neustadt-Höchstadt Ost-OU Wimmelbach- OU Oesdorf- Forchheim Süd-Ebermannstadt (Tunnel)-Gößweinstein-Pottenstein-Pegnitz-Auerbach-Kirchenthumbach-Eschenbach-Pressath- Schwarzenbach- bis Weiden West.
Und nach der Fertigstellung wird es so kommen, dass die B 470 dann mit sehr guter Ausbaulage als LKW-Ausweichroute für Schwerlastverkehr-Speditions-und Güterfernverkehr in die Navis eingegeben wird. Dann können wir unser Frankenlied umschreiben, statt „im schönsten Wiesentgrunde, das steht mein Heimathaus…“ singen wir dann: „Im zerstörten Wiesentgrunde möcht ich kein Heimathaus drin ham……“
Die BIWO wird aufgrund der Erkenntnisse durch die dankenswerte ausführliche Beantwortung des staatlichen Bauamtes Bamberg der 25 BIWO Fragen, seine Aufklärungskampagne verstärken mit Flyer, Transparenten, Aufkleber, eigener Homepage/Webseite, Unterschriftenaktion. Und in der Jahreshauptversammlung am 27.4. um 19 Uhr im Gasthaus Egelseer Wiesenthau den Maßnahmekatalog bis zur Veröffentlichung des Referentenentwurfs voraussichtlich Ende 2015, vorstellen.
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