Premiere: "Schuld und Schein" im E.T.A.-Hoffmann-Theater Bamberg

Was eigentlich genau ist passiert im Jahr 2007, als Banker der Wallstreet mit Umzugskartons unterm Arm eilig in Taxis sprangen? Als „For Sale“-Schilder im US-Bundesstaat Ohio jedes zweite neu gebaute Einfamilienhaus feilboten? Als die deutsche Kanzlerin und ihr Finanzminister sich gezwungen sahen, vor die Kameras zu treten, um die Sicherheit der Spareinlagen zu beschwören?

Der Dramatiker Ulf Schmidt hat ein „Geldstück“ geschrieben, das nichts weniger als eine Schöpfungsgeschichte des modernen Finanzmarkt-Kapitalismus und seiner Krisen ist. Ausgehend von der Erfindung von Geld und Bankenwesen, erklärt er in anschaulichen Szenen und pointierten Dialogen die Mechanismen der Inflation und den Wahnsinn der Ratingagenturen; taucht ein in die Wirren der modernen Finanzwelt, in der Geld nur noch als digitaler Datenstrom zirkuliert. Mit der Verve des Aufklärers schlägt er den Finanzjongleuren die Bälle aus der Hand, spitzt soweit zu, dass Spekulationsblasen platzen und die Interessen aufscheinen, die das System am Laufen halten.

„Schuld und Schein“: Ein „Geldstück“ von Ulf Schmidt

  • Inszenierung, Bühne: Rainer Lewandowski
  • Kostüme: Chrysenda Sailmann
  • Musikalische Leitung: Franz Tröger
  • Choreografie: Raffaela Gras
  • Mit: Verena Ehrmann, Iris Hochberger, Sybille Kreß, Ulrike Schlegel; Eckhart Neuberg, Felix Pielmeier
  • Premiere: 14. Februar | 20:00 | Studio
  • Vorstellungen:15., 25. – 28. Februar; 1., 6. + 7., 13. – 15., 19. – 21. März
  • Nachmittagsvorstellung: 22. März | 15:00