Melanie Huml startet Initiative für hausärztlichen Nachwuchs
Bayerns Gesundheitsministerium unterstützt Forschungsvorhaben in Oberfranken und Schwaben
Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (Bamberg) will mehr Nachwuchs für den Hausarztberuf gewinnen. Eine entsprechende Initiative kündigte Huml am Dienstag in München an. Sie betonte: „Es wird in Kürze ein neues Modellprojekt in Oberfranken gestartet. Außerdem gibt es ein weiteres Modellprojekt in Schwaben. Dabei arbeiten wir mit den Lehrstühlen für Allgemeinmedizin an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und der Technischen Universität München zusammen.“
Die Ministerin fügte hinzu: „Ich will mehr Medizinstudierende motivieren, in ihrem Praktischen Jahr auch in einer Hausarztpraxis mitzuarbeiten. Wir müssen angehende Ärzte schon während ihres Studiums für den Beruf des Hausarztes begeistern. Deshalb muss das Fach Allgemeinmedizin im Praktischen Jahr stärker als bisher repräsentiert sein. Ich bin mir sicher: Wenn Medizinstudierende in der Allgemeinmedizin praktische Erfahrungen sammeln, wird das ihr Interesse am Hausarztberuf wecken.“
Das Bayerische Gesundheitsministerium unterstützt in Nordbayern unter anderem mit dem Bayerischen Hausärzteverband Medizinstudierende, die ihr Wahltertial in einer oberfränkischen Hausarztpraxis ableisten. Wissenschaftlich begleitet wird dieses Modellprojekt vom Lehrstuhl für Allgemeinmedizin der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
In Südbayern unterstützt das Bayerische Gesundheitsministerium Medizinstudierende, die an dem „Ausbildungskonzept Allgemeinmedizin Dillingen“ (AKADemie) des Kreiskrankenhauses St. Elisabeth im schwäbischen Dillingen teilnehmen. Dabei arbeiten regionale Hausarztpraxen mit der Kreisklinik zusammen und übernehmen den ambulanten Teil der Ausbildung der Medizinstudenten. Dieses Modellprojekt wird bald wissenschaftlich durch ein Forschungsvorhaben des Lehrstuhls für Allgemeinmedizin an der Technischen Universität München begleitet.
Huml unterstrich: „Ich bin zuversichtlich, dass wir durch unsere Initiative noch mehr Nachwuchs für die Hausarztpraxen gewinnen werden. Dies ist notwendig, da in den nächsten Jahren viele Hausärztinnen und Hausärzte altersbedingt ihre Praxen aufgeben werden. Aber nur etwa zehn Prozent der Ärzte absolvieren ihre Facharztweiterbildung in einem Fach, das in eine hausärztliche Tätigkeit mündet.“
Die Ministerin fügte hinzu: „Dies wird voraussichtlich nicht ausreichen, um den zukünftigen Bedarf an Hausärzten zu decken. Mit unseren Modellvorhaben wollen wir dazu beitragen, dass sich angehende Ärztinnen und Ärzte früher als bisher und möglichst intensiv mit der interessanten Tätigkeit als Hausarzt beschäftigen.“
Das Praktische Jahr ist Bestandteil des Medizinstudiums und in drei je viermonatige Abschnitte aufgeteilt. Die ersten beiden entfallen auf die verpflichtenden Fächer Chirurgie und Innere Medizin. Den Fachbereich des dritten Tertials dürfen die Studierenden frei wählen.
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