Gastvortrag an der Universität Bayreuth

Symbolbild Bildung

„On Complete and Imperfect Human Beings: Between Enlightenment Anthropology and Political Theory“

Einladung zum öffentlichen Gastvortrag von Dr. Avi Lifschitz, Senior Lecturer für Intellectual History am University College London

Zum Gastvortrag ‚On Complete and Imperfect Human Beings: Between Enlightenment Anthropology and Political Theory‘ von Dr. Avi Lifschitz lädt der Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit der Universität Bayreuth sehr herzlich die interessierte Öffentlichkeit ein.

  • Termin: Donnerstag, 22. Januar 2015
  • Zeit: 18 Uhr c.t.
  • Ort: Campus der Universität Bayreuth, Gebäude GW II Hörsaal H 27, Universitätsstraße 30, 95447 Bayreuth

Interessierte beachten bitte den Campusplan unter www.uni-bayreuth.de/universitaet/campusplan

Der Gastredner

Dr. Avi Lifschitz ist Senior Lecturer für Intellectual History am University College London (UCL) und zur Zeit Fellow am Lichtenberg-Kolleg, dem Göttinger Institute for Advanced Study (2014/15). Er war 2012/13 Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin (2012/13) und an der William Andrews Clark Memorial Library der University of California Los Angeles (UCLA, 2007). 2012 erschien bei Oxford University Press seine erste Monographie mit dem Titel ‚Language and Enlightenment: The Berlin Debates of the Eighteenth Century‘. Er ist Mitherausgeber des von der Voltaire Foundation 2009 publizierten Bandes ‚Epicurus in the Enlightenment‘ und Mitglied des Herausgeberteams der Zeitschrift German History und von e-Enlightenment. Zur Zeit arbeitet er an einer Monographie zu anthropologischen Debatten in der deutschen Aufklärung.

Der Vortrag

1748 dachte der französische Philosoph Julien Offray de La Mettrie darüber nach, wie man einem Menschenaffen die menschliche Sprache beibringen könne. Ein Affe wäre dann, so La Mettrie, ein perfekter Mensch, da der Unterschied zwischen Affen und Menschen ein fließender sei. Von La Mettrie in den 1740er Jahren zu Moses Mendelssohn in den 1780ern beschäftigten sich die Philosophen der Aufklärungszeit mit der Frage nach der ‚Essenz‘ des Menschseins: Sind Menschen Menschen, weil sie als solche geboren sind oder weil sie durch soziales Verhalten und Kultur zu Menschen gemacht werden? Wo verlief die Grenze zwischen dem ‚wilden Menschen‘ und dem ‚bürgerlichen Menschen‘? Welche Rechte hatten ‚wilde Menschen‘, welche ‚bürgerliche‘?
Während die Rechtsgeschichte und die Intellectual History lange Zeit davon ausgegangen sind, dass zwischen den Ideen der Aufklärungszeit und der Entwicklung der Menschen- und Bürgerrechte ein unmittelbarer Zusammenhang bestehe, wird der Vortrag von Dr. Avi Lifschitz zu den ‚Grenzen der Menschheit‘, wie sie von Autoren der Aufklärung formuliert wurden, zeigen, dass die Geschichte vom Menschsein und der Entwicklung der Menschenrechte ein wenig komplexer war.