Sonntagsgedanken: Worum es geht
Viele Menschen behaupten, sie haben keine Zeit, in Wahrheit aber haben sie einfach keine Lust. Wir sollten aber so viel Ehrlichkeit und Anstand aufbringen, die Wahrheit zu sagen. Dann gibt es freilich auch Menschen, die sich selbst in Hektik stürzen, um den anderen und sich selbst etwas zu beweisen. Mancher läuft wohl auch vor sich selbst davon, will nicht nachdenken, will der Leere seines Lebens entkommen. Vielleicht nimmt deshalb der Stress unter uns zu, weil immer weniger Menschen an Gottes neue Welt glauben. Kommt aber nach dem Tod nichts mehr, dann muss man unbedingt möglichst viel in dieses Leben hineinstopfen.
Hierzu folgende Fabel: Wolf und Fuchs brechen in eine Speisekammer ein. Während der Wolf sich ungebremst vollfrisst, springt der Fuchs immer wieder durch das Kellerfenster. Als sich schließlich Schritte im Haus hören lassen, kann sich der Fuchs in Sicherheit bringen, der dicke Wolf dagegen bleibt im Fenster stecken und wird vom Hausherrn erschlagen. Wer also nur ans Genießen denkt, wer die Begrenztheit seines Lebens übersieht, den trifft der Tod unvorbereitet. Wer aber seine Zeit aus Gottes Hand empfängt, wird seine Tage schätzen und aus dieser Dankbarkeit erwächst echte Lebensfreude. Natürlich dürfen auch wir Christen „etwas vom leben haben“, doch wie der schlaue Fuchs wird der Christ die dunkle Pforte des Todes passieren in der frohen Zuversicht, dass nach der Kellerexistenz unseres hiesigen Lebens uns die lichte Weite von Gottes neuer Welt umfängt.
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Pfarrer Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de
Infos zu Christian Karl Fuchs:
- geb. 04.01.66 in Neustadt/Aisch
- Studium der evang. Theologie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
- Vikariat in Schornweissach-Vestenbergsgreuth 1993 – 1996
- Promotion zum Dr. theol. 1995
- Ordination zum ev. Pfarrer 1996
- Dienst in Nürnberg/St. Johannis 1996 – 1999
- seither in Neustadt/Aisch
- blind
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