Baiersdorfer Krenmarkt läutet scharfe Jahreszeit ein

Hanns-Thomas Schamel: „Unseren Krenbauern ist es zu verdanken, dass der Bayerische Meerrettich bis heute allerorts als Spezialität geschätzt wird“

Der Herbst ist weiß. Zumindest rund um Baiersdorf. Wenn sich Ende September langsam die Blätter rot und gelb färben, befördern die Krenbauern in mühevoller Handarbeit weißes Gold mit scharfem Aroma aus den nährstoffreichen, humosen Äckern des traditionsreichsten Krenanbaugebiets der Welt. Bevor jedoch der offizielle Startschuss für die Meerrettich-Ernte fällt, wartet traditionell das Vergnügen auf alle Krenbauern und -begeisterte: Zum 12. Mal rüstete sich die Baiersdorfer Altstadt für den Baiersdorfer Krenmarkt. Eröffnet wurde er von der amtierenden Bayerischen Meerrettichkönigin Isabella I., Bürgermeister Andreas Galster und den „Krenweibern“. Der Markt bildet zudem den Auftakt für die „Scharfen Wochen“ in der Fränkischen Schweiz, die unter anderem von dem seit 1846 in Baiersdorf ansässigen Traditionsunternehmen Schamel Meerrettich angeregt werden. Dabei machen regionale Gastronomen die scharfe Wurzel zum würzigen Hauptdarsteller ihrer Speisekarten und bieten im Oktober mindestens drei Hauptgerichte an, die diese virtuos in Szene setzen.

Nachhaltig und regional verwurzelt

Schamel Meerrettich setzt sich seit jeher für den nachhaltigen Krenanbau ein. „Meerrettich ist ein echtes Naturprodukt, das seit Jahrhunderten in aufwendiger Handarbeit hergestellt wird. Sein Anbau ist höchst arbeits- und zeitintensiv“, so Hanns-Thomas Schamel, Geschäftsführer von Schamel Meerrettich. Nicht zuletzt aus diesem Grund rückten die Feierlichkeiten rund um den Krenmarkt jene fleißigen Hände ins Rampenlicht, die den Genuss der scharfen Wurzel erst ermöglichen. „Unseren Krenbauern ist es zu verdanken, dass der Bayerische Meerrettich bis heute allerorts als Spezialität geschätzt wird“, betonte Hanns-Thomas Schamel. Als Ehrengäste des Krenmarktes wurden die Vertragslandwirte in das Baiersdorfer Kulturzentrum Jahnhalle eingeladen – zu Vorträgen, Brancheninfos und einem scharfen Krenmenü. Schamel Meerrettich unterhält mit rund 100 Erzeugern seit langem feste Anbauverträge und garantiert die Abnahme der gesamten heimischen Ernte. „Seit jeher bekennen wir uns zum bayerischen Anbaugebiet und dem Produktionsstandort Baiersdorf. Mit einigen unserer Vertragslandwirte arbeiten wir bereits seit über 50 Jahren vertrauensvoll zusammen“, betonte Hanns-Thomas Schamel. Die Bezeichnung Bayerischer Meerrettich ist mittlerweile von der Europäischen Kommission als eingetragene geografische Angabe geschützt.

Kren im Fokus

Zu welchen Genussleistungen der echte Bayerische Meerrettich fähig ist zeigten auch die Meisterköche der Berufsschule Höchstadt/Aisch am Krenmarkt-Stand von Schamel Meerrettich. Sie demonstrierten die kulinarische Vielseitigkeit der scharfen und urgesunden Wurzel und servierten moderne und kreative Interpretationen der besonders würzigen Schamel-Innovation Raspelstix®, die im schärfespeichernden Julienne-Feinschnitt erzeugt wird. Die Geschichte des Meerrettichanbaus rund um Baiersdorf, aber auch des Traditionsunternehmens Schamel Meerrettich, konnten Interessierte im Meerrettich-Museum des Kren-Spezialisten nachvollziehen.