Clemens Zahn ist der „Künstler des Monats“ September in der Metropolregion Nürnberg
Wer mit Clemens Zahn spricht, merkt schnell: Der 1962 in Erlangen geborene, in Sulzbach-Rosenberg aufgewachsene und seit 2008 in Amberg lebende Fotograf hat hohe Ansprüche an sich und seine Arbeit. Zahn überlässt wirklich nichts dem Zufall. Er setzt sich mit dem zu bearbeitenden Thema intensiv auseinander. Er ist wählerisch bei der Motivauswahl und sucht lange nach der optimalen Einstellung. Er recherchiert und lotet sämtliche Nuancen aus, um das ideale Bild zu erschaffen. Dabei achtet er sorgfältig auf jedes einzelne Detail. Und natürlich ist Clemens Zahn auch ein großer Ästhet, dem sehr daran gelegen ist, Schönheit sichtbar zu machen und die Aufmerksamkeit anderer Menschen darauf zu lenken.
Das war es vermutlich auch, was ihm den großen Zuspruch bei Geo Saison eingebracht hat. Für mehr als 30 seit 2004 erschienene Reportagen hat der Fotograf bereits die Bilder erstellt. Im Herbst 2014 werden seine Aufnahmen aus der Provence erscheinen.
Bis dato gehörten ausgewählte Regionen in Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich, Spanien, Portugal, Montenegro, Griechenland, Kroatien, England, Irland, der Tür kei, Indien und der Dominikanischen Republik zu Clemens Zahns Zielen. Erst im Frühjahr waren die Oberitalienischen Seen an der Reihe. Als nächstes stehen die ländliche Kultur in Unterfranken und eine Sizilien-Reportage auf seinem Terminplan.
Bereits an dieser Aufzählung ist zu erkennen, dass man Clemens Zahn in keine Schublade stecken kann. Er lässt sich von einem Schmetterling ebenso begeistern wie vom morbiden Charme der „eigentlich ausfotografierten“ Stadt Venedig. Er ist von alten Sorten des Rittersporns – den er übrigens auch züchtet – genauso fasziniert wie von Bauwerken oder der Wildnis der Berge. Freilich sind auch die Menschen unverzichtbarer Bestandteil seiner Bilder oder besser Kompositionen, die mit Herzblut und Leidenschaft zusammengefügt werden und ganze Geschichten erzählen können.
Dennoch sieht sich Clemens Zahn auf seinem Weg zur künstlerischen Fotografie noch lange nicht am Ziel, sondern vor weitere große Aufgaben gestellt. Seit einiger Zeit entwickelt er fotografische Ausdrucksformen, die sich von den bisherigen Arbeiten deutlich abheben. Doch erst wenn es ihm vollends gelungen ist, „in die Tiefe zu gehen“, wird er sich entschließen können, andere an den Ergebnissen teilhaben zu lassen.
Doch auch das ist noch nicht alles, was in Clemens Zahns Biografie eine besondere Rolle spielt. Man ahnt, dass es vor der Fotografie und der Kunst auch noch etwas anderes für ihn gegeben haben muss. Und richtig! Statt einer fotografischen Ausbildung, wie man vielleicht vermuten könnte, hat er zunächst in München ein Studium der Volkswirtschaftslehre absolviert und dieses – wie alles in seinem Leben – mit Leib und Seele betrieben. Das wiederum brachte ihm folgerichtig eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter sowie 1995 den Doktortitel ein. Eine Erfolgsgeschichte, die sogar noch fortgeschrieben hätte werden können, wenn nicht eines Tages sein 35. Geburtstag auf den Auslöser gedrückt und Clemens Zahn dazu veranlasst hätte, noch einmal etwas Neues zu wagen.
Inzwischen hat Clemens Zahn nicht nur für Geo Saison, sondern für zahlreiche weitere Magazine wie den Stern, Architektur & Wohnen, den Feinschmecker, das ADAC Reisemagazin, Brigitte und Country gearbeitet. Außerdem hat er seit dem Jahr 2000 für Weingarten, Mohn, Palazzi, Heye, Kosmos und andere Verlage mehr als 50 Fotokalender erstellt. Nicht zu vergessen die Bücher, die von Clemens Zahn erschienen sind. „Engel. Von der Schönheit stiller Boten“ beispielsweise, das Cees Nooteboom um einen Essay bereichert hat. Oder „Wolken. Landschaften am Himmel“, das mit einem Vorwort von Wim Wenders versehen ist. Auch in seinem aktuellen Lebensmittelpunkt Amberg sind in Zusammenarbeit mit dem Stadtmarketing zwei Kalender mit seinen „märchenhaft schönen“ Fotografien erschienen. Keine Frage: Clemens Zahn hat viel vorzuweisen – und noch viel mehr vor.
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