Programm zum „Tag des offenen Denkmals 2014“ in Bamberg am 14. September

Thema „Farbe“ im Fokus

Barockschlösschen Aufseßhöflein , Aufseßhöflein 1

Barockschlösschen Aufseßhöflein

Barockschlösschen Aufseßhöflein

Barockes Gartenschlösschen erbaut 1723-28, vermutlich nach Plänen von Johann Dientzenhofer als Lustschlösschen in der Formensprache eines Wasserschlösschens für Philipp Friedrich von Aufseß errichtet. Ehemals von Weihern umgeben, wurden diese mit der Zeit trocken gelegt und in Ackerflächen umgewandelt. Es handelt sich um ein zweigeschossiges Walmdachgebäude mit reich stuckierten repräsentativen Räumen im ersten Obergeschoss. Trotz einiger Umbauten sind die bauzeitlichen Stuckdekorationen nahezu unverändert erhalten. 1830 erwirbt der Gärtner Friedrich Leumer, der bereits seit 15 Jahren dort Pächter und Aufseher ist das Anwesen, das in der Folge für landwirtschaftliche Zwecke umgestaltet wird. Zudem wurde das Gebäude mit dem Ausbau des Schienennetzes in eine unvorteilhafte Lage gebracht. Bis zum Jahre 2000 landwirtschaftlich genutzt, seit dem leerstehend und durch Vandalismus stark geschädigt, fanden sich im Jahre 2011 mit dem Ehepaar Andrea und Stephan Fiedler neue Eigentümer. Seitdem wird das Barockschlösschen aufwendig saniert. Am Tag des offenen Denkmals wird das Gebäude von der Familie Fiedler und der Unteren Denkmalschutzbehörde der Stadt Bamberg präsentiert. Hierbei kann man einiges zur Geschichte erfahren, Einblicke in die aufwendige und sensible Sanierungsarbeit gewinnen und die wiederaufgenommene bauzeitliche Farbgebung bewundern. Da die Arbeiten noch nicht abgeschlossen sind, ist das Gebäude nur teilweise zugänglich.
Öffnungszeiten: 10:00 bis 18:00 Uhr

Gärtner- und Häckermuseum – Farbe im Gärtnerhaus, Mittelstraße 34

Heute kennen wir diese Art der Wandbemalung aus der Street Art, die auch im Grenzbereich zwischen künstlerischer Freiheit und strafbarer Sachbeschädigung angewendet wird: Aus Folie, Karton, Blech o. ä. wird eine Form ausgeschnitten, auf die Wand als Malgrund gelegt und die freie, ausgeschnittene Fläche der Schablone mit Farbe besprüht oder bepinselt.
In der Mittelstraße 34 – seit nunmehr 35 Jahren das Gärtner- und Häckermuseum – wohnte die vergleichsweise wohlhabende Gärtnerfamilie Kauer, die von 1890 bis 1895 ihr Vermögen in den Ausbau zum Zweifamilienhaus steckte. Die repräsentativen Schablonenmalereien aller Erdgeschossräume – bis auf Futterkammer und Stall – konnten im Zuge der Renovierung des Hauses für das 1979 eröffnete Museum originalgetreu rekonstruiert werden.
Sie sind Thema zweier Führungen durch Stadtheimatpflegerin Stephanie Eißing und Museumsleiter Dr. Hubertus Habel zum heurigen Tag des offenen Denkmals: Vorgestellt werden nicht nur die verschiedenen Muster, sondern auch die kulturellen Hintergründe und die technischen Details dieser Gestaltungsform. Zudem können die BesucherInnen vom Kind bis zu Oma und Opa mit einer nachgeschnittenen Schablone die Technik selbst ausprobieren und das Ergebnis mitnehmen.

Museumsöffnungszeiten: 11:00 bis 17:00

Führungen: 11:30 Uhr und 14:30 Uhr
Teilnehmerbegrenzung: 20 Personen pro Führung

Kosten: frei Teilnahme an den Führungen bei normalem Museumseintritt

„Himmelfahrtspavillon“ der ehem. Mang’schen Wachsbleiche, Letzengasse 5

Gartenpavillon von 1750 mit Wandmalereien. Das verhältnismäßig kleine Gebäude (6,4 x 3,2 m) mit seinem überhöhten, überwölbten Raum und seiner üppigen Befensterung war direkt an das sog. Mang’sche Schlösschen angefügt und mit diesem durch eine Tür verbunden. Die Ausmalung des Gewölbes geschah wohl um 1750, mit der Darstellung einer Aufnahme Mariens in den Himmel in barocker Manier. Neu ist und singulär, dass auf den anderen Wänden augenscheinlich Szenen aus dem Leben der Familie Mang (Stifterbild?), eine antike Landschaft und Memorialsymbole (Grabmal/Pyramidenstumpf/Ehrenkranz) dargestellt sind. Rätsel gibt auch die Darstellung einer Grabplatte mit hebräisch anmutenden Schriftzeichen auf. Die Malerei insgesamt ist von hoher Qualität, die Urheberschaft nicht gesichert. Der italienische Einfluss ist unverkennbar.

Öffnungszeiten: 10:00 bis 12:00 Uhr und 14:00 bis 16:00 Uhr
Führungen: Herr Reiner Bauernschmitt (Architekt und Eigentümer)

Bürgerhaus, Nürnberger Str. 2

Bürgerhaus Mitte 18. Jh. in städtebaulich markanter Lage als Eckgebäude dreiseitig freisehender Mansard-Walmdachbau, zweigeschossig, massiv, mit Ecklisenen, reich gegliederter Barockfassade, Fassadenzier und Marienkrönung als Portalrelief. Nach Erwerb des Anwesens durch die Weltkulturerbe-Stiftung der Stadt Bamberg wurde das ehemalige Handwerkerhaus in den Jahren 2013-14 aufwendig saniert. Am Tag des offenen Denkmals wird das Ergebnis der farbenprächtigen Sanierung durch Mitarbeiter der ausführenden Ämter und der Stiftung der breiten Öffentlichkeit präsentiert.

Öffnungszeiten: 11:00 bis 17:00 Uhr

„Bier – Speise des Lebens. Diese Nahrung in kulturhistorischer Farbigkeit“, Dominikanerstr. 6 „Schlenkerla“

Denkmalpflegerischer Frühschoppen mit Vortrag zu „Bier – Speise des Lebens. Diese Nahrung in kulturhistorischer Farbigkeit“ in der Dominikanerklause des „Schlenkerla“. Im Anschluss an den Vortrag erläutert der Restaurator Harald Spitzner die Besonderheiten bei der Sanierung der Gaststätte und den Einsatz von Farbe. So wurde im Rahmen der Sanierungsarbeiten für das „Schlenkerla“ ein eigener Farbton, das sogenannte „Schlenkerla“-Braun, entwickelt. Diese hochwertige Leinölfarbe wird in Schweden exklusiv von der renommierten Firma Ottoson hergestellt. Der Bierliebhaber und Firmeninhaber Ottoson war eigens in Bamberg, um sich selbst ein Bild von der Gaststätte zu machen. Übrigens heißt Bier auf Schwedisch öl. Veran- und gestaltet wird dieser Programmpunkt von der IG interesSAND… in Kooperation mit der Gaststätte „Schlenkerla“.

Frühschoppen: ab 10:00 Uhr
Vortrag: 10:30 Uhr von Prof. Rolf-Hermann Geller (Hannover)

Musikpavillon im Hain, Mühlwörth 19 A

Erbaut vor genau 100 Jahren, 1914, war der Musikpavillon in den letzten Jahrzehnten leer gestanden und gelegentlich für kleine Konzerte genutzt. Aufgrund der exponierten Lage des Pavillons im Hain ist dieser jedoch auch dem Vandalismus ausgesetzt, wovon immer wiederkehrende substanzielle Beschädigungen und diverse Graffiti-Besprühungen zeugen.

2013 hat der Bildhauer Adelbert Heil sein Atelier in den Musikpavillon verlegt, wonach die Schäden durch Vandalismus abnahmen.
Am Tag des offenen Denkmals gibt Adelbert Heil einen Einblick in die Baugeschichte. Es werden die Vorgängerbauten aufgezeigt, ebenso die Umstände und Konflikte der Entstehung des Musikpavillons.

Durch Auszüge aus der Bauakte erfahren die Besucher von den Lebensumständen seiner ersten Bewohner, in der „schlechten Zeit“ in den 20er Jahren und in den 40er und 50er Jahren, von der Nutzung durch die Haingärtner bis in die Gegenwart.

Öffnungszeiten: 11:00 – 17:00 Uhr