IHK gibt Empfehlungen zur Datensicherheit: "Jede Sekunde zählt"
Den aktuell vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gemeldeten Datendiebstahl nimmt die IHK für Oberfranken Bayreuth zum Anlass, auf notwendige Sicherheitsmaßnahmen im Internet hinzuweisen. „Vor allem für Unternehmen ist es wichtig, jetzt zügig zu handeln und Sicherheitsmaßnahmen umzusetzen“, so IHK-Vizepräsident Wilhelm Wasikowski. „In der digitalen Welt zählt jede Sekunde“, so Wasikowski.
Online-Kriminalität kann jeden immer und überall betreffen. Nicht nur private Internetnutzer, sondern auch Unternehmen sind potenzielle Opfer. „Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen, die keine eigenen Sicherheitssysteme aufbauen können, sind durch online-Kriminalität gefährdet“, so Wasikowski. Umso wichtiger sei es deshalb, diesen Unternehmen Unterstützung anzubieten. „Das IHK-Projekt „Know-how Schutz und IT-Sicherheit im Mittelstand“ leistet genau diese Unterstützung und berät die Mitgliedsunternehmen im Bereich IT-Sicherheit“, so Wasikowski. „Unsere Unternehmen können im internationalen Wettbewerb nur dann bestehen, wenn sie konsequent Innovationen umsetzen. Diese Innovationen müssen auch dauerhaft geschützt werden.“ Mit ihrem Projekt habe die IHK frühzeitig ein Thema aufgegriffen, das der Wirtschaft unter den Nägeln brennt.
Sicherheit von Kundendaten gewährleisten
Wer genau in welchem Umfang vom aktuellen Datendiebstahl betroffen ist, sei nach Angaben des BSI noch unklar. Fest stehe jedoch, dass jeder Internetnutzer potenzielles Opfer sei. Vor diesen Hintergrund seien laut Dr. Wolfgang Bühlmeyer, zuständiger Bereichsleiter für das IHK-Projekt „Know-how Schutz und IT-Sicherheit im Mittelstand“ nicht nur Privatnutzer angehalten, Sicherheitsmaßnahmen umzusetzen, etwa über komplexe und oft wechselnde Passwörter. „Vor allem Online-Anbieter sind in der Pflicht, entsprechende Schutzmaßnahmen umzusetzen, um die Sicherheit von Kundendaten zu gewährleisten“, so Bühlmeyer.
So sei es beispielsweise ein wirksames Mittel, SSL-Verschlüsselung als Standard anzubieten. „Die Zertifikate bieten nicht nur eine sichere Datenübertragung, sondern fördern auch das Vertrauen der Kunden“, erläutert Bühlmeyer, der darin einen weiteren Positiveffekt sieht: „Die SSL-Verschlüsselung gilt bereits als Bewertungskriterium einer Website im Netz.“ Das Angebot von sicheren Authentisierungsmöglichkeiten, etwa über eine Zwei-Faktor-Authentisierung, sei eine weitere vertrauensfördernde Maßnahme. Auch rät Bühlmeyer Unternehmen, Aktualisierungen für Online-Shop und CMS-Systeme stets sofort einzuspielen. „Wer hier zu lange wartet, schafft möglicherweise Sicherheitslücken und setzt sein System Angriffen aus.“
Unternehmen für Gefahren sensibilisieren
Grundsätzlich sollten Online-Anbieter aus Sicht des IT-Experten ausschließlich sichere Software und so oft wie möglich Verschlüsselung einsetzen. „Kundendaten sollten stets verschlüsselt abgelegt werden. Ein Monitoring, etwa über IDS, IPS oder DLP, ist zudem ratsam“, empfiehlt Bühlmeyer.
Aus Bühlmeyers Sicht sei entscheidend, dass sich die Unternehmen der potenziellen Gefahren bewusst seien. „Vorsorge ist Pflicht. Sind die Daten erstmal weg, lässt sich nichts mehr reparieren“, so Bühlmeyer. Für ihre Mitgliedsunternehmen bietet die IHK für Oberfranken Bayreuth deshalb Beratungen und Seminare für den sicheren Umgang im Internet an. „Wir wollen unsere Mitgliedsunternehmen für die Gefahren sensibilisieren und bestmöglich unterstützen.“ Für weitere Informationen stehen die Mitarbeiter des IHK-Projekts „Know-how Schutz für IT-Sicherheit im Mittelstand“ zur Verfügung.
Neueste Kommentare