Badespaß – ein sicheres Vergnügen: DLRG reist quer durch den Landkreis Bamberg

Eigentlich ist die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) am, im und auf dem Wasser zu Hause – liegt in der Natur der Sache, wenn man sich der Wasserrettung verschrieben hat.

Baderegelpuzzle

Baderegelpuzzle

Besser aber ist, der spektakuläre, indes aufwändige und nicht immer risikofreie Rettungseinsatz wird erst gar nicht erforderlich. Da vielen Notfällen Unwissen und Leichtsinn zu Grunde liegen, widmet sich die DLRG selbstverständlich auch der Vorbeugung: Schwimmausbildung, Bad- und Strandaufsicht, Gefahrenaufklärung. Letztere fängt bereits im Kindergarten an, denn „die Vorschulkinder, meist fünf bis sechs Jahre alt, sind durchaus in der Lage, sich ein Bild von den Gefahren am und im Wasser zu machen und den Sinn entsprechender Verhaltensregeln zu verstehen.“

Rita Stadter-Bönig, Rettungsschwimmerin im DLRG-Ortsverband Bamberg – Gaustadt, weiß, wovon sie spricht. Seit dem Frühjahr 2008 besucht sie Kindergärten und andere Betreuungseinrichtungen in der weiteren Region und vermittelt die Baderegeln. Unterstützt wird sie von Rudi und Nobbi, den Stars des Puppentheaters.

So kommt es, dass die ehrenamtlich Aktive eben doch viel über Land unterwegs ist. Kürzlich besuchte sie in dichter Folge das Katholische Kinderhaus St. Marien in Aschbach (Schlüsselfeld) sowie die ebenfalls katholische Integrative Kindertagesstätte St. Franziskus in Drosendorf (Memmelsdorf).

Mit dem Baderegellied stimmten sich die Mädchen und Jungen ein. Singend, tanzend und die jeweiligen Situationen spielerisch nachstellend, lernten sie die wichtigsten Inhalte schon einmal kennen: nicht erhitzt ins kalte Wasser, vor dem Bad nur zurückhaltend essen, als Nichtschwimmer in flachen Bereichen bleiben, bei drohendem Gewitter sofort an Land!

„Aktive und ruhige Phasen folgen aufeinander“, erläutert Rita Stadter-Bönig. „Altersbedingt können die Kinder sich nicht allzu lange am Stück konzentrieren.“ Dank des abwechslungsreichen Ablaufs, der immer wieder Entspannung ermöglicht, bleibt ihre Aufmerksamkeit erhalten.

Photographien zeigten die Vielfalt der Aktivitäten, die sich den DLRG-Mitgliedern anbieten. Denn neben den bereits erwähnten Bereichen muss auch das Gerät beschafft, gewartet und instandgehalten werden. Und zum Wasser gehört nicht nur das Badevergnügen. Schifffahrt, Sicherungsposten bei Veranstaltungen sowie im Winter die Eisrettung lassen für Langeweile keine Zeit.

Kindgerechte Situationsbilder, die gemeinsame Arbeit am großformatigen Baderegelpuzzle sowie das Kolorieren entsprechender Szenen im Malbuch ließen die Teilnehmer das Gespür für Risiken und Gefahren entwickeln. Gerade die intensive Diskussion der auf dem Puzzle dargestellten Strandkulisse zeigte auf: Das aktive Lernen, Kern des DLRG-Projekts, verankert Wissen und Bewusstsein in den Köpfen. „Einem trockenen Aufzählen hörten die Kinder bestenfalls gelangweilt zu. Abends wäre alles vergessen.“

Mit dem Gummireifen in tiefem Wasser treibend, bemerkt ein Junge mit Schrecken, wie durch ein Leck die Luft entweicht. Dieser Ausschnitt des Puzzles gab den Anstoß, luftgefüllte „Schwimmhilfen“ anzusprechen. Sie bieten keinerlei Sicherheit, auch unbeschädigt nicht, dürfen daher nur unter Aufsicht in flachem Wasser benutzt werden. Wer von der Matratze fällt, aus dem Reifen rutscht oder das Schwimmtier loslässt, hat sonst als Nichtschwimmer keine Chance. Denn das glatte Material lässt sich nahezu nicht greifen.

Anders der mitgebrachte Rettungsring: Da er aus massivem, aber schwimmfähigem Material besteht, geht er auch zerbrochen nicht unter. Die rundum angebrachte Greifhilfe ermöglicht jederzeit problemloses Zufassen.

Während der abschließenden Vorstellungen des DLRG-Puppentheaters wurde deutlich, wie erfolgreich die Nachmittage waren. Engagiert und voll bei der Sache, unterstützten die Zuschauer Rettungsschwimmer Rudi am Badesee. Der hatte seine liebe Not, den leichtsinnigen Nobbi zu bremsen. Dank lautstarker Hilfe gelang es ihm schließlich, diesen zu überzeugen: Nobbi versprach, die Baderegeln zu lernen und künftig zu beachten.