Universität Bayreuth: Ein seltenes Schauspiel – die blühende Titanwurz

Symbolbild Bildung
Die blühende Titanwurz

Die blühende Titanwurz

Es war eine eindrucksvolle Premiere vor großem Publikum: Erstmals kam die Titanwurz, die größte Blume der Welt, im Ökologisch-Botanischen Garten (ÖBG) der Universität Bayreuth zur Blüte. Rund 10.000 Besucher aus Stadt und Region waren von Donnerstag bis Samstag vergangener Woche auf den Campus gekommen, um die nur 24 Stunden andauernde Vollblüte dieser weltweit seltenen Pflanze zu erleben. „Wir hatten dieses Ereignis zwar schon seit einigen Tagen angekündigt, aber mit einem solchen starken Besucherandrang hatten wir nicht gerechnet“, berichtet Dr. Gregor Aas, der Direktor des ÖBG.

Schon seit mehreren Jahren wächst die Titanwurz im Tropenwald des ÖBG, wo sie einen prominenten Platz unter vielen anderen tropischen Gewächsen einnimmt. Doch hat sie regelmäßig nur ein einziges riesiges Blatt ohne Blüte hervorgebracht, die an einen kleinen Baum mit schirmförmiger Krone erinnerte. Diesmal aber ließ eine riesenhafte, kolbenähnliche Blüte in der Knospe die seltene Vollblüte schon seit einigen Wochen erahnen. Als das Schauspiel endlich begann, ließen sich die zahlreichen Interessierten und Neugierigen auch nicht von dem intensiven, aasähnlichen Geruch abschrecken, den die voll aufgeblühte Titanwurz zur Anlockung ihrer Bestäuber möglichst weit verbreitet.

Die Titanwurz (Amorphophallus titanum), ein Aronstabgewächs, ist in den Regenwäldern Sumatras (Indonesien) beheimatet. Entdeckt wurde sie 1878 von dem italienischen Botaniker Odoardo Beccari. In botanischen Gärten kommt sie bis heute selten vor, da ihre riesige Knolle sehr empfindlich ist und leicht von Fadenwürmern (Nematoden) befallen wird. Es wird geschätzt, dass weltweit erst rund 120 Titanwurz-Pflanzen in botanischen Gärten geblüht haben.