Oberfränkische Polizeibeamte testen neue Uniformen
OBERFRANKEN / BAYERN. 35 oberfränkische Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte tragen ab August „blau“. Dann startet der Trageversuch mit neuen Uniformen, insbesondere von der österreichischen Bundespolizei aber auch von der Landespolizei von Baden-Württemberg. Ab Ende des Jahres 2016 werden nach und nach alle bayerischen Polizistinnen und Polizisten mit neuen Uniformen eingekleidet und verrichten dann möglicherweise in der Farbe Blau ihren Dienst.
Im Rahmen einer Pressekonferenz informierten Polizeipräsident Reinhard Kunkel und Polizeivizepräsident Werner Mikulasch am Donnerstagnachmittag im Polizeipräsidium Oberfranken in Bayreuth zahlreiche Medienvertreter rund um das Thema Trageversuch. Anschaulich zeigten ausgewählte oberfränkischen Beamtinnen und Beamte die neuen Uniformteile und standen für Fragen Rede und Antwort. Zeitgleich fanden auch in den Dienststellen in Bamberg, Coburg und Hof kleinere, regionale Pressetermine, insbesondere für Foto- und Filmaufnahmen statt.
Bereits seit den 70er Jahren gibt es das bisher bestehende Uniformkonzept, das trotz stetiger Fortentwicklung in vielerlei Hinsicht jedoch nicht mehr zeitgemäß ist. Qualität und Materialien sowie die Funktionalität sollen nun im Rahmen des achtmonatigen Trageversuchs der österreichischen Uniform sowie der Uniform aus Baden-Württemberg auf Herz und Nieren geprüft werden. Ziel dieses Trageversuchs ist es, die Uniformteile unter Echtbedingungen zu testen, über alle Jahreszeiten hinweg und unter verschiedensten Einsatzbedingungen. „Denn wir legen großen Wert auf Funktionalität und Tragekomfort“, so Innenminister Herrmann bei der Pressekonferenz am Donnerstag im Münchner Polizeipräsidium. „Alltags- und Einsatztauglichkeit sind uns dabei ebenso wichtig, wie frauengerechte Schnitte.“
Für die Einführung der neuen Uniformen ist die „Projektgruppe Neue Dienstkleidung der Bayerischen Polizei“ unter Beteiligung aller Polizeipräsidien eingerichtet worden. Aus elf Uniformkonzepten aus Deutschland sowie einigen Nachbarstaaten wählten Polizeibeamtinnen- und beamte unter Mithilfe von Textilfachkräften die beiden Favoriten aus. Regelmäßig werden in den kommenden Monaten die bayernweit rund 550 repräsentativ ausgewählten Beamten der Projektgruppe mitteilen, ob die Uniformteile die Anforderungen der Praxis erfüllen und welche Maßnahmen zur Optimierung getroffen werden können.
Erst nach Beendigung des Trageversuchs, im März 2015, erfolgt die politische Entscheidung zu der neuen bayerischen Uniform. Die letztendliche Farbwahl ist bis zu diesem Zeitpunkt noch offen. Ab Ende 2016 ist dann die Auslieferung der ersten Kleidungsstücken geplant.
Auch in Oberfranken ist das Interesse an der neuen Uniform „unserer“ Polizei groß. Insgesamt arbeiten oberfrankenweit 1670 Beamte in Uniform, davon etwa 240 Beamtinnen. 35 von ihnen aus 29 Dienststellen wurden inzwischen mit den Uniformkollektionen aus Österreich ausgestattet, vier von ihnen erhielten zusätzlich die Uniform aus Baden-Württemberg. In dem Trageversuch ist sowohl die Einsatzuniform als auch die Repräsentationsuniform enthalten. Zudem wird künftig auch die baden-württembergische Hülle der ballistischen Unterziehweste getestet.
Im Anschluss an die Pressekonferenz im Polizeipräsidium Oberfranken standen sechs Beamtinnen und Beamten vor der Einsatzzentrale Oberfranken für die Medienvertreter bereit, die sich im wahrsten Sinne des Wortes ein Bild von den verschiedenen Uniformteilen machen konnten. Auch bei den Dienststellen in Bamberg, Coburg und Hof hatten Pressevertreter die Möglichkeit, die neuen Uniformen an Polizistinnen und Polizisten aus ihrer Region zu begutachten.
Für die Zeit des Trageversuchs werden auch die Bürgerinnen und Bürger in Oberfranken vereinzelt „gemischte“ Streifenbesatzungen sehen. Die Beamtinnen und Beamten verrichten ihren Dienst dann miteinander in Uniformen grün/beige und blau.
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