„Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schöner werden“

Ergebnisse des Bezirksentscheids 2014 im 25. Bundeswettbewerb

Die Bewertungskommission im Regierungsbezirk Oberfranken hat vom 2. bis 23. Juli 2014 neunzehn Orte besucht. Die Ergebnisse liegen nun vor.

Die Jury war beeindruckt vom hohen Engagement der Dorfgemeinschaften, die sich sehr gut auf den Wettbewerb vorbereitet haben. In fünf Themenbereichen wurden die Ortschaften bewertet. Dabei wurde in allen Orten die wachsende Identität mit der Heimat, die in ein hochmotiviertes ehrenamtliches Engagement mündet, als sehr erfreulich gesehen. Viele bespielgebende Einzelprojekte sind in der letzten Wettbewerbsperiode entstanden, oft mit Blick über das eigene Dorf hinaus.

Die Dörfer in Oberfranken sind mitten im demografischen Wandel angekommen und stellen sich dieser Herausforderung. Die Gemeinden haben erkannt, dass aktive Innenentwicklung für lebendige und vitale Dörfer zukunftsweisend ist. Gerade die kleinen Dörfer nehmen aufgrund knapper Kommunalfinanzen ihre Entwicklung selbst in die Hand und tragen durch bürgerschaftliches Engagement zur Pflege und zum Erhalt ihrer Heimat bei!

Im sozialen und kulturellen Bereich ist eine Steigerung im Vergleich zu den letzten Wettbewerben festzustellen, so dass es für die Kommission immer schwieriger wird, überhaupt noch Unterschiede in den Bewertungspunkten zum Ausdruck zu bringen. Offenbar wird immer mehr Menschen in unseren Dörfern bewusst, dass zunächst Eigeninitiative und das persönliche Engagement in der Dorfgemeinschaft wesentliche Schlüssel zur Verbesserung der Lebensqualität in den Dörfern sind und nicht das laute Rufen nach Hilfe von außen. Erfreulich ist, dass die Dorfgemeinschaften den Wettbewerb als Chance sehen, ihren Ort vor allem durch nachhaltige Projekte voran zu bringen. Positiv bilanzieren kann man zudem, dass das Hauptaugenmerk nicht nur auf den Sieg beim Wettbewerb selbst gerichtet wird.

Das Bewusstsein für überlieferte Baukultur ist bei der Bevölkerung gestiegen. Insbesondere durch die Umnutzung und Sanierung von Gebäuden und Hofstellen werden heimatliche Werte erhalten und die Verbundenheit mit den Dörfern gestärkt. Der Entwicklungsschwerpunkt der Dörfer muss noch mehr auf die Ortskerne gelenkt werden. Gebäude-Leerstand ist mit gezielten Maßnahmen und Konzepten konsequent zu begegnen. Grün ums Haus ist für Dorfbewohner ein Stück Lebensqualität. Die Gestaltung und Pflege der Freiflächen im öffentlichen Bereich wird häufig mit hohem Engagement von der Dorfgemeinschaft übernommen. Bei der Pflanzung von Laubbäumen, heimischen Sträuchern und Blumen wird großer Wert auf den Erhalt des dörflichen Charakters gelegt.

Die Einwohner unserer Dörfer begreifen sich immer mehr als Mitgestalter ihrer Landschaft mit dem Anspruch auf Nachhaltigkeit. Beispiele sind die zahlreichen neuen Streuobstbestände, die Fluren durchziehenden Grünachsen oder die für die jeweilige Landschaft typischen Biotope, die von den Bürgerinnen und Bürgern gepflegt und erhalten werden.

Goldmedaille

Döringstadt, Markt Ebensfeld, Landkreis Lichtenfels

Döringstadt zeichnet sich durch ein ausgeprägtes Geschichts- und Traditionsbewusstsein sowie durch eine starke Kinder- und Jugendarbeit aus. Der gut beschilderte historische Rundgang ist ein Anziehungspunkt für den Tourismus.

Lahm / Pülsdorf, Gemeinde Itzgrund, Landkreis Coburg

Die konsequente Nutzung einer interkommunalen Gebäudebörse für die Wiederbelebung sanierungsbedürftiger historischer Anwesen hat Jung- und Altbürger von Lahm und Pülsdorf zusammengeschweißt. Beispielhaft ist das kommunale Förderprogramm für Bauen im Bestand sowie die Entwicklung von zwei eng benachbarten Ortschaften zu einem Dorf.

Neudrossenfeld, Gemeinde Neudrossenfeld, Landkreis Kulmbach

Neudrossenfeld nutzt das kulturelle bauliche Erbe für die Weiterentwicklung der gesamten Ortschaft. Beispielhaft ist die Verbindung von alter Bausubstanz und neuer Architektur.

Die üppige Eingrünung der Baugebiete und die ideenreiche ökologische Grüngestaltung des Schulgeländes sind vorbildlich.

Schönbrunn, Stadt Wunsiedel, Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge

Schönbrunn im Fichtelgebirge hat bereits 2008 erfolgreich im Bundesentscheid abgeschnitten und sich seitdem kontinuierlich in allen Bereichen weiterentwickelt. Herausragend ist die Nutzung der regenerativen Energien in Form eines dezentralen Blockheizkraftwerkes.

Steppach, Gemeinde Pommersfelden, Landkreis Bamberg

Gelebte Ökumene und eine intakte nachhaltige Landwirtschaft zeichnen Steppach aus. Die extensiven Pflegemaßnahmen in den Auen der Reichen Ebrach dienen dem Schutz von Wiesenbrütern und durchziehenden Vogelarten. Das ehrenamtlich unterstützte pädagogische Konzept im Kindergarten fördert das Naturbewusstsein.

Silbermedaille

  • Heidelheim Stadt Selb Lkr Wunsiedel
  • Issigau Gemeinde Issigau Lkr Hof
  • Kirchschletten Markt Zapfendorf Lkr Bamberg
  • Kleukheim Markt Ebensfeld Lkr Lichtenfels
  • Sassendorf Markt Zapfendorf Lkr Bamberg
  • Schönbrunn Stadt Bad Staffelstein Lkr Lichtenfels
  • Schwärzdorf Markt Mitwitz Lkr Kronach
  • Trabelsdorf Gemeinde Lisberg Lkr Bamberg
  • Weigelshofen Markt Eggolsheim Lkr Forchheim

Bronzemedaille

  • Görau Stadt Weismain Lkr Lichtenfels
  • Habnith Stadt Marktleuthen Lkr Wunsiedel
  • Münchenreuth Gemeinde Feilitzsch Lkr Hof
  • Tüschnitz Markt Küps Lkr Kronach
  • Zapfendorf Markt Zapfendorf Lkr Bamberg