Leserbrief zum Thema "Ratsbegehren Bürgerwindpark Heiligenstadt-Brunn"

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„Heiligenstadt begeht Harakiri“

Am 16.7.2014 fand die zweite Informationsveranstalung der Bürgerinitiative Pro-Bürgerwind-Jura Brunn statt. Meine Frage nach den jährlichen Ausgaben und Einnahmen bei dem Projekt Bürgerwindpark Heiligenstadt wurde sowohl mit Detailangaben als auch mit der Nennung eines Gesamtbetrages beantwortet. Dabei werden für Zinsen, Tilgung, 9% Ausschüttung, Grundstückspacht, Gewerbesteuer, Versicherungen, Gehälter, Wartungsvertrag, etc. ein Betrag von 4.400.000 Euro angesetzt. Laufen die Windräder wie geplant werden maximal 4.600.000 Euro eingenommen. Das errechnet sich aus: Ertrag aus 60.000 MWh abzüglich ca. 10 % technische Verluste wie Anlagenverfügbarkeit, Trafo- und Transportverluste und Eigenstromverbrauch.

Es ist bekannt, dass bei der Einschätzung des Energieertrages von Windkraftanlagen große Fehleinschätzungen vorkommen. Toleranzen von 10 – 20 % sind nicht selten. Daher habe ich eine Gegenrechnung erstellt und mich am Würgauer Windpark orientiert, der auch über vergleichbare moderne Anlagen verfügt (Generatoren 3 MW, Nabenhöhe 140m, Rotordurchmesser 120m, 2033 Volllaststunden). Auf dieser Basis würde man in Heiligenstadt nur 3.800.000 Euro erwirtschaften.

Die Konsequenz wäre eine massive Kürzung der Gewerbesteuer und der Ausschüttung an die beteiligten Bürger.

Manche nennen das „unternehmerisches Risiko“. Ich halte es für Harakiri.

Reiner Pracht, Reuthstr. 24, 91099 Poxdorf
http://www.gegenwind-poxdorf.de/