Jahresstatistik 2013 des Erzbistums Bamberg
Katholikenzahl im Erzbistum Bamberg sinkt mit der Gesamtbevölkerung
(bbk) Die Zahl der Katholiken im Erzbistum Bamberg ist im vergangenen Jahr etwas weniger stark gesunken als die Gesamtbevölkerung. Ende 2013 lebten im Erzbistum 703.639 Katholiken, was einem Rückgang um 0,84 Prozent im Jahresvergleich entspricht. Im gleichen Zeitraum sank die Bevölkerungszahl im Bereich des Erzbistums um 0,90 Prozent auf 2,019 Millionen. Während 2013 die Zahl der Eintritte mit 87 gleich blieb und die der Wiederaufnahmen von 144 auf 132 leicht gesunken ist, wurde bei den Kirchenaustritten eine Steigerung von 3117 auf 4757 (52,6 Prozent) verzeichnet.
Der beachtliche Anstieg der Kirchenaustritte erfolgte mit der Diskussion über die Finanzierung von Baumaßnahmen im Bistum Limburg. Erzbischof Ludwig Schick betonte: „Jeder einzelne Austritt ist schmerzhaft und bedauerlich. Es ist anzunehmen, dass viele, die sich aus verschiedensten Gründen innerlich schon länger von der Kirche abgewandt haben, durch die Diskussionen über Kirchenfinanzen zum endgültigen Schritt bewegt wurden.“ Die Kirche in ganz Deutschland habe aus den Ereignissen gelernt. In Bamberg seien der Haushalt und das Vermögen des Erzbistums schon vor längerer Zeit offengelegt worden, um einen verantwortungsbewussten Umgang mit den Kirchensteuergeldern nachzuweisen, betonte der Erzbischof. „Trotzdem sind wir betroffen, leider Gottes! Letztlich ist die Freude am Glauben die Stärke der Kirche. Die müssen wir erneuern, wie es Papst Franziskus mit seinem Schreiben ‚Freude am Glauben‘ tut. Wer Freude am Glauben hat und in der Kirche mitmacht, tritt nicht aus.“
Rückgänge wurden auch bei Taufen (4470, minus 1,89 Prozent), Erstkommunionen (4922, minus 13,65 Prozent), Firmungen (4819, minus 13,06 Prozent) und Trauungen (1272, minus 5,00 Prozent) verzeichnet. Die Zahl der im Erzbistum aktiven Priester (Ordens- und Weltpriester) sank von 278 auf 273. Daneben sind 45 Ständige Diakone sowie rund 210 Pastoral- und Gemeindereferenten im Erzbistum tätig. Die Zahl der Gottesdienstbesucher ist in einigen ländlichen Regionen sehr hoch, andernorts hingegen, wie in Nürnberg, sehr niedrig; sie liegt durchschnittlich bei 81.000, was einer Quote von 11,6 Prozent entspricht. Die demografische Entwicklung werde die Kirche auch in den nächsten Jahren vor die Herausforderung sinkender Mitgliederzahlen stellen, sagte Schick und rief die Gläubigen auf, trotz Kritik und öffentlicher Anklagen, deren Wahrheitsgehalt immer auch kritischer Prüfung unterzogen werden müsse, der Kirche treu zu bleiben. Statt „auszutreten“, sei es richtiger „aufzutreten“, um dabei mitzuwirken, mögliche Missstände zu verhindern bzw. zu beheben und die Kirche zu erneuern. „Kirche sind wir alle. Die Verkündigung der Frohen Botschaft, die Feier der Gottesdienste und die Caritas ist unser gemeinsamer Auftrag zum Wohl der Menschen und der Gesellschaft. Ohne Kirche werden wir alle ärmer“, betonte der Erzbischof und rief auf, „dabei zu bleiben und mitzuwirken!“
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