Konjunktur im oberfränkischen Handwerk – II. Quartal 2014

Handwerkskonjunktur weiter kraftvoll – Betriebe melden volle Auftragsbücher

Repräsentativumfrage unter 495 oberfränkischen Handwerksbetrieben mit 8.905 Beschäftigten

„Die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage für das II. Quartal knüpfen nahtlos an die Werte des bereits kraftvollen I. Quartals an“, so fasst HWK-Präsident Thomas Zimmer die Ergebnisse der jüngsten Konjunkturumfrage im oberfränkischen Handwerk zusammen. Aktuell beurteilen 88 % der Handwerksbetriebe ihre Geschäftslage als gut oder befriedigend. Zimmer weiter: „Diese gute Bewertung ist ein klares Signal für die Stabilität und die Stärke des Handwerks.“ Die Auslastung der Betriebe ist gegenüber dem Winterquartal um 6,5 Prozentpunkte deutlich angestiegen. Diese liegt jetzt im Durchschnitt bei 78 % und damit wieder auf dem hohen Niveau der letzten Jahre. Auch die Auftragsreichweite ist mit 7,5 Wochen überdurchschnittlich hoch. Mit Blick auf die kommenden Monate zeichnet sich im oberfränkischen Handwerk ein hohes Maß an Zuversicht ab. So erwarten knapp 90 % der Betriebe eine positive Entwicklung ihrer Geschäftslage über die Sommermonate hinweg.

„Angesichts dieser guten Auftragslage hat das Handwerk weiter einen hohen Fachkräftebedarf,“ macht HWK-Hauptgeschäftsführer Thomas Koller deutlich. „Die gute konjunkturelle Entwicklung ist die Basis für die weiter sehr stabile Beschäftigtenentwicklung im Handwerk.“ Insbesondere die Bau- und Ausbaubetriebe haben in den letzten Monaten weitere Beschäftigte eingestellt. Für die kommenden Monate gehen die Handwerksbetriebe in Oberfranken von stabilen (80 %) oder sogar leicht wachsenden (12 %) Mitarbeiterzahlen aus.

Trotz dieser guten Bewertung mahnt Präsident Thomas Zimmer an: „Auch wenn die Erwartungen der Betriebe für die Zukunft gut sind, sollte sich die Bundesregierung verstärkt auf die Wachstumsperspektiven konzentrieren. Denn die gute Konjunktur ist kein Selbstläufer! Vor allem bei der Energiewende brauchen wir mehr Investitionsanreize zur Steigerung der Energieeffizienz bei Gebäuden und auch in Betrieben.“

Einschätzungen aus einzelnen Handwerkszweigen

  • Die Handwerksunternehmen der Bau- und Ausbauhandwerke sind, wie bereits im letzten Jahr, das Zugpferd der oberfränkischen Handwerkskonjunktur. Mit einer Kapazitätsauslastung von 82 % bzw. 80,5 % führen sie die Liste der einzelnen Handwerkszweige an.
  • Die Zulieferer und Betriebe des gewerblichen Bedarfs sind leicht vom Wachstumskurs des letzten Quartals abgewichen und verlieren 4 Prozentpunkte bei der Beurteilung der Geschäftslage (aktuell: 82 % gut und befriedigend; I. Quartal 2014: 86 %). Im Vergleich zum Vorjahresquartal hat sich die Situation jedoch verbessert, was auf eine gestiegene Umsatzentwicklung zurückzuführen ist.
  • Im Kfz-Handwerk setzt sich der gute Start ins Jahr weiterhin fort. Stabile oder leicht gestiegene Umsätze im Fahrzeugverkauf und die wieder gestiegene Werkstattauslastung sorgen dafür, dass 85 % der Kfz-Betriebe ihre Geschäftslage positiv einschätzen.
  • Bemerkenswert ist die Entwicklung in den Nahrungsmittelhandwerken. 38,5 % der Betriebe beurteilen ihre Geschäftslage als gut und 56,5 % als befriedigend. Aktuell berichten 44 % der Nahrungsmittelbetriebe im Handwerk von gestiegenen Umsätzen – ein Plus von 19 Prozentpunkten gegenüber dem I. Quartal, das vor allem aber auch auf die Feiertage im letzten Quartal zurückzuführen ist.
  • Auch bei den Gesundheitshandwerken herrscht Zufriedenheit. Verglichen zum Vorjahresquartal konnte die Branche am stärksten zulegen. Sie kommt allerdings an die Spitzenwerte des letzten Quartals nicht heran (87 % gut/befriedigend).
  • Friseure und Kosmetiker konnten sich zum schwachen letzten Quartal etwas verbessern. Vor allem die Umsätze und die Auslastung der Betriebe sind in den letzten drei Monaten gestiegen. Allerdings rechnen nur 4 % mit weiter steigenden Auftragseingängen.