Klinikum Bayreuth: Neue Methode zerstört Wirbelmetastasen
In Deutschland leiden etwa 1,5 Millionen Menschen an Krebs. In 13 Prozent der Fälle entwickeln Betroffene als Folge davon schmerzhafte Wirbelsäulenmetastasen, die den betroffenen Wirbel zerstören. Neben Schmerzmitteln behandeln Mediziner solche Knochenmetastasen zumeist lokal mit mehrwöchiger Chemotherapie. „Bisher galt die operative Entfernung von Wirbelkörpertumoren als unbefriedigend, zumal die komplexe Struktur der Wirbelsäule schonende Verfahren unmöglich machte“, betont Dr. Hans Axel Trost, Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie der Klinikum Bayreuth GmbH, und erklärt: „Die sogenannte Spinale Tumor Ablation durch Radiofrequenzenergie, kurz STAR Ablation genannt, ermöglicht uns, minimalinvasiv und schonend unsere Patienten von ihren Tumorbeschwerden im Knochen zu befreien.“
Mithilfe dieses neuen Verfahrens lassen sich Wirbelkörpermetastasen mittels Radiofrequenzenergie beseitigen. Dank eines speziellen Instruments sowie der schnellen Wirkung von Radiofrequenzenergie dauert der Eingriff nur wenige Minuten. „Die neue Methode vereint gleich zwei Schritte. Zunächst zerstören wir punktuell mithilfe der Radiofrequenzenergie, also mit Hitze, das bösartige Tumorgewebe im Wirbelkörper, ohne dabei die empfindlichen Nachbarstrukturen zu gefährden. Dann füllen wir den entstandenen Hohlraum mit einem sehr zähflüssigen Knochenzement wieder auf“, erklärt Dr. Trost. Besondere Vorteile für Patienten
Bei dem minimalinvasiven Eingriff werden Metastasen präzise und kontrolliert zerstört. Durch die schonende Vorgehensweise und die kurze Behandlungsdauer stellt sich eine sofortige Schmerzreduktion ein, ohne die lebenswichtige Chemotherapie zu unterbrechen. In der Folge erhöht sich die Lebensqualität von Betroffenen in wenigen Tagen.
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