Bamberg: Transfergesellschaft REFUGIO stellt sich vor

Runder Tisch Konversion tagt bereits zum fünften Mal

„Wir wollen vermeiden, dass die Zivilbeschäftigten zu den Verlierern der Konversion werden“, erklärte Oberbürgermeister Andreas Starke in der jüngsten Sitzung des Runden Tisches „Konversion ohne Nachteile für die Zivilbeschäftigten des US-Standortes“. In der Sitzung stellte sich die Transfergesellschaft REFUGIO vor. Der auf Initiative von Oberbürgermeister Andreas Starke eingerichtet Runde Tisch besteht aus Vertretern von Stadt und Landkreis Bamberg, der Agentur für Arbeit und der Arbeitnehmervertretung der US Beschäftigten als auch Vertretern von ver.di sowie den Kammern. Ziel ist es, alle Kräfte zu bündeln, um den US Beschäftigten eine Perspektive nach dem Abzug der US Army bieten zu können.

„Ich freue mich, dass wir auf Arbeitsebene kontinuierlich und regelmäßig zusammenkommen und bedanke mich bei Ihnen allen für die hervorragende Zusammenarbeit“, so die Begrüßungsworte von Oberbürgermeister Andreas Starke. Wie zielführend die Zusammenarbeit bisher schon war, bestätigte auch Till Kirsten von der REFUGIO Transfergesellschaft. „Diese effektive und zielorientierte Vorarbeit habe ich bisher in noch keiner anderen Stadt erlebt, das ist einmalig und vorbildlich“, lobte Kirsten die Stadt Bamberg.

Zu Beginn des Runden Tisches stellte Eduard Mayer, Vorsitzender der Betriebsvertretung die aktuellen Zahlen vor. Demnach werden zum 1. Oktober voraussichtlich noch 216 Personen arbeitssuchend sein. „Wir rechnen damit, dass alle Arbeitsverhältnisse der Zivilbeschäftigten in die Transfergesellschaft REFUGIO überführt werden“, erklärte Mayer. Zu dem oben genannten Stichtag wird die REFUGIO Transfergesellschaft mbH ihre Arbeit am Standort Bamberg aufnehmen. Momentan werden Räumlichkeiten für Schulungscenter und Büroräume im Stadtgebiet gesucht. In der Transfergesellschaft können Arbeitnehmer, die bis zum Abzug der US Army noch keine Stelle gefunden haben, für ein halbes Jahr weiterbeschäftigt werden. Ziel ist dabei die Erleichterung des „Trennungsprozesses“ gekoppelt mit der Suche nach geeigneten Lösungen und neuen Perspektiven für die Beschäftigten. „Dabei“, betonte Kirsten, „werden keine Berufsperspektiven vorgeschrieben, sondern mögliche Optionen mit den Zivilbeschäftigten gemeinsam erarbeitet“. Für eine erfolgreiche Vermittlung wurden die Weichen in Bamberg frühzeitig gestellt. So hat insbesondere die Agentur für Arbeit schon frühzeitig Erstgespräche mit allen Zivilbeschäftigten geführt und auch schon zahlreiche Qualifizierungsmaßnahmen vorgenommen. Kirsten zeigte sich davon begeistert und betont immer wieder, dass er so etwas in anderen Städten bisher noch nicht erlebt habe: „Es hat sich gelohnt, dass sich alle Akteure verantwortlich fühlen und an einem Strang ziehen.“

Stefan Ziegmann von der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg stellte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Runden Tisches den frisch gedruckten Flyer „Arbeitskräfte suche neue Perspektiven“ vor. Dieser macht auf die Situation der Zivilbeschäftigten aufmerksam und wurde bereits an rund 2.500 Betriebe in Stadt und Landkreis versandt. „Wir müssen gerade die großen Unternehmen und die leistungsfähigen Betriebe in der Stadt und im Landkreis auf die persönliche Situation der Zivilbeschäftigten aufmerksam machen und die Bereitschaft wecken, diesen eine faire Chance zu geben“, betonte Oberbürgermeister Starke. „Außerdem dürfen wir uns jetzt nicht auf dem Erreichten ausruhen, sondern müssen unsere Anstrengungen noch intensivieren“, so Starke. Die Stadt sowie alle städtischen Tochtergesellschaften melden weiterhin alle offenen Stellen direkt an die Koordinierungsstelle bei der Agentur für Arbeit unter Bamberg.Konversion@arbeitsagentur.de.
Beim nächsten Runden Tisch im Herbst wird Till Kirsten über die ersten Erfahrungen der Transfergesellschaft berichten.