Einheimische Krebsarten sind die heimlichen Stars beim Fischerfest
Dem regnerischen Wetter trotzten zahlreiche Besucher beim Aufseßer Fischerfest auf dem Gelände der Lehranstalt für Fischerei des Bezirks Oberfranken. Neben einem abwechslungsreichen Programm informierten sich die Besucher über die heimischen Fischbestände und ließen sich Schmankerl aus regionalem Fisch schmecken. Besonders die Kinder kamen mit Matschhosen und Gummistiefel eingekleidet bei der Bachsafari ganz auf ihre Kosten.
Galizierkrebs, Edelkrebs und Signalkrebs waren die heimlichen Stars des Aufseßer Fischerfestes auf dem Gelände der Lehranstalt für Fischerei des Bezirks Oberfranken in Aufseß. Kai Kuhlen, Mitarbeiter der Fischereifachberatung, holte aufgrund der großen Nachfrage der interessierten Besucher fast im Minutentakt die teils sehr selten gewordenen Krebsarten aus ihrem Aquarium. „Wir sind stolz heute fast alle einheimischen Krebsarten in unserer Lehranstalt präsentieren zu können“, erklärte Kuhlen, dem nur der Steinkrebs als heimische Art fehlte. Er brachte den vielen Kindern sowie den Erwachsenen das Lebensumfeld der Krebsarten in Oberfranken ebenso geduldig näher, wie die einheimischen Fischarten, die ebenfalls in den vielen Teichen der Lehranstalt zu besichtigen waren.
Mit Keschern und Gummistiefeln bewaffnet gingen die Kinder am Safaribach unter den Augen der Mitarbeiter des Bezirksfischereiverbandes im Rahmen des Programms „Fischer machen Schule“ von „Bayern Tour Natur“ auf Entdeckungsreise in die Welt der Kleinstlebewesen. Unter einer speziellen Lupe bestimmten sie unter Anleitung Köcherfliegenlarven, Jungfrösche oder Eintagsfliegen.
Die Erwachsenen, darunter zahlreiche Teichwirte und Hobbyangler, informierten sich unterdessen über die Vielzahl der einheimischen Fischsorten wie Saibling, Brachse, Bachforelle oder Äsche. Natürlich konnten diese an verschiedenen Ständen auch direkt verkostet werden. Die Teichgenossenschaft Oberfranken präsentierte sich mit einem Infostand ebenso wie der Bezirksfischereiverband. Die Oberfränkische Fischerjugend testete mit einem Castingturnier das Geschick der Angler. Dabei ging es darum, mit einem Gewicht an der Angel aus der Entfernung eine auf dem Boden liegende Zielscheibe zu treffen.
Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler zeigte sich angetan von der regionalen Vielfalt, die die Lehranstalten für Fischerei in enger Kooperation mit der Teichgenossenschaft und dem Bezirksfischereiverband präsentierten. Diese Vielfalt zu schützen sei eine der obersten Aufgabe der Bezirkseinrichtung. „Drei Viertel aller heimischen Fischarten in Bayern stehen auf der roten Liste, einige von ihnen gelten bereits gänzlich als ausgestorben. Mit dem heutigen Fischerfest wollen wir die Gäste auch auf diese Situation aufmerksam machen und sie für unsere heimischen Fischarten begeistern“, verdeutlichte Denzler im Beisein von Bürgermeister Ludwig Bäuerlein und dem Leiter der Fischereifachberatung Dr. Thomas Speierl in seiner Ansprache. Gerade das Konzept der Bachsafari setze hier an. „Was man schätzt, das schützt man“, lobte der Bezirkstagspräsident vor allem die Sensibilisierung des Nachwuchses für dieses Thema. Eine Arbeit, die im Rahmen von verschiedenen Aktionstagen auch für Schulklassen stattfindet.
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