Erzbischof Schick weihte drei Spätberufene zu Priestern
„Priester sollen nicht nach Karriere und Ämtern streben“
(bbk) Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat die Priester aufgefordert, nicht nach Ehre, Karriere und Ämtern zu streben. Berechnung und Kalkül mit der Frage „Lohnt sich das?“ seien Belastungen für das priesterliche Leben und machten Seelsorge unglaubwürdig, sagte Schick am Samstag bei der Weihe von drei Diakonen zu Priestern im Bamberger Dom. „Wer beim Säen schon an die Ernte denkt und was an Profit dabei herauskommt, der sät nicht gut, der verliert die Spur und die Konzentration, die beim Säen wichtig sind“, sagte der Erzbischof mit Blick auf die Sämann-Gleichnisse in der Heiligen Schrift.
Schick verwies in seiner Predigt auf die Worte der heiligen Theresia von Avila: „Unsere Aufgabe ist es einzuzahlen, die Buchführung hat ein anderer.“ Ein Priester solle nicht rechnen und zählen, was bei seinem Dienst herauskomme, das belaste nur. „Die Liebe gibt, ohne zu kalkulieren und ohne zu fordern“, appellierte Schick und zitierte den hl. Augustinus, der den priesterlichen Dienst „Officium caritatis – Dienst der Liebe“ genannt habe. Jesus verpflichte zur Selbstlosigkeit mit den Worten: „Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben“. Den drei Neupriestern rief er außerdem zu: „Vergesst eure Berufung nicht!“ Auch wenn vieles im Leben des Priesters sich im Laufe der Jahre wandle, brüchig werde, Relevanz und Stringenz verliere: „Die Berufung durch Gott bleibt und trägt.“ Sie sei Berufung aus der Liebe Christi und zur Liebe an den Mitmenschen.
Das priesterliche Leben sei nicht Knechtschaft und der Dienst der Priester nicht Gehorsam, auch nicht Erfüllen eines Auftrags, sondern Beziehung und Freundschaft, die Christus schenke, so Schick. „Dienst nach Vorschrift“ sei keine priesterliche Haltung. Die Freundschaft mit Christus müsse gepflegt werden im Gebet, in der Betrachtung, in der Stille und besonders in der Feier und im Empfang der Sakramente: „Der Priester muss ein geistlicher Mensch sein.“ Seine Berufung bestehe darin, „Freund Gottes und Freund der Menschen zu sein. Nur wer die Menschen gern hat, wer immer und wie immer sie sind, kann für sie Seelsorger sein“, so der Erzbischof.
In einer festlichen Zeremonie, an der zahlreiche Priester aus der ganzen Erzdiözese teilnahmen, empfingen im Dom Daniel Bittel (31), Christian Körber (37) und Dominik Syga (34) die Priesterweihe. Alle drei sind Spätberufene, die vorher bereits andere Berufe erlernt haben. Bittel ist ausgebildeter Gärtner, Körber arbeitete zuerst als Schreiner und Syga studierte Soziologie, bevor er sich entschloss, Priester zu werden.
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