IHK Oberfranken: Nordanbindung des Flughafens weiterverfolgen
Mit Unverständnis reagiert die IHK für Oberfranken Bayreuth auf die Entscheidung des Nürnberger Stadtrats, die Nordanbindung des Flughafens nicht mehr weiter zu verfolgen ohne gleichzeitig eine Alternative aufzuzeigen.
Nach wie vor gilt der am 15. Februar 2012 von der Regierung von Mittelfranken erlassene Planfeststellungsbeschluss, der den Bau der Trasse unter einer Auflage genehmigt: vor Baubeginn müsse die durch Löschschaum verursachte Belastung des Grundwassers saniert werden.
Seit zwei Jahren wird in Nürnberg im Auftrag des Freistaats Bayern an Sanierungsmöglichkeiten für das Löschschaumproblem gearbeitet. Über erste Erfolge wurde im April 2014 durch die Flughafen GmbH berichtet. Seitdem läuft ein weiteres Pilotprojekt. Deshalb sieht die IHK keinen Grund dafür, gerade jetzt die Nordanbindung aufzugeben.
Alle fünf IHKs in der Europäischen Metropolregion Nürnberg sprechen sich für die Realisierung der Nordanbindung des Flughafens aus, da für die nordbayerischen Unternehmen der Airport Nürnberg ein unverzichtbarer Standortfaktor ist. Im gemeinsam von ihnen verabschiedeten „12-Punkte-Programm Verkehr“ wird die Anbindung des Flughafens an die Bundesautobahn A 3 daher explizit gefordert. Auch das von Stadt, nordbayerischen Wirtschaftskammern sowie Wirtschafts- und Finanzministerium finanzierte „Entwicklungskonzept zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für den Flughafen Nürnberg“ fordert den Ausbau. „Die immer noch fehlende Autobahnanbindung schwächt eine positive Entwicklung des Flughafens Nürnberg. Die gesamte Region erkennt dies, die Stadt Nürnberg offenbar nicht“. So bewertet Dirk von Vopelius, Präsident der IHK Nürnberg für Mittelfranken, den Stadtratsbeschluss.
Auch aus Sicht von Heribert Trunk, Präsident der IHK für Oberfranken Bayreuth, ist die Entscheidung der Stadt Nürnberg zur Nordanbindung des Flughafens problematisch. „Der Flughafen Nürnberg hat überregionale Bedeutung. Es kann nicht sein, dass solche überregionalen Entscheidungen ausschließlich auf der Basis kommunaler Kriterien getroffen werden“, so Trunk. Insbesondere für den Wirtschaftsstandort Oberfranken habe der Flughafen eine regional- und verkehrspolitisch hohe Bedeutung. „Die Stadt Nürnberg trägt auch Verantwortung für den nördlichen Teil der Metropolregion“, so Trunk. „Es wäre wünschenswert, wenn dies in überregionalen, verkehrspolitischen Entscheidungen auch berücksichtigt würde.“
Die IHK appelliert daher an das Bundesverkehrsministerium, die Nordanbindung als Projekt im neuen Bundesverkehrswegeplan weiter vordringlich zu berücksichtigen.
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