FDP: „Ostumfahrung hätte die meisten Nachteile für Bamberg“
Stadtrat Martin Pöhner für Konzentration der Diskussion auf den Ausbau der Bestandsstrecke
„Die von der Stadtverwaltung erarbeitete Zusammenstellung der Fakten zu den drei geprüften Ausbauvarianten für die ICE-Strecke zeigt deutlich: Die Ostumfahrung hätte die meisten Nachteile“, bilanziert FDP-Stadtrat Martin Pöhner aus Anlass der Stadtratssitzung am 25.06.2014.
Besonders auffallend seien die massiven Eingriffe in Natur und Landschaft, die für eine Ostumfahrung notwendig wären, besonders beim Hauptsmoorwald: Eine Ostumfahrung hätte einen Flächenverbrauch von fast 100 Hektar gegenüber 2,5 Hektar bei oberirdischer Durchfahrt. Allein 46,7 ha gingen vom Hauptsmoorwald verloren.
„Bei einer Ostumfahrung würde der Lärm sozusagen in den Osten der Stadt exportiert. Gleichzeitig würde es auch weiterhin Lärm an der Bestandsstrecke geben – ohne realistische Aussicht auf Lärmschutz für die betroffenen Anwohner. In lärmschutztechnischer Hinsicht haben die beiden Durchfahrungsvarianten eindeutig die Nase vorn“, meint der FDP-Stadtrat und Ortsvorsitzende der Liberalen.
Ostumfahrung würde für Stadt hohe Kosten verursachen
Pöhner betont, dass zudem auch die Kostenfrage aus städtischer Sicht betrachtet werden müsse, was in der Öffentlichkeit bislang kaum der Fall war. „Auf die Stadt würden bei einer Ostumfahrung massive zusätzliche Kosten zukommen. Für die zwingend notwendige Erneuerung der Bahnunterführungen Geisfelder Straße, Zollner Straße und Memmelsdorfer Straße kämen bei der Ostumfahrung zusätzliche Kosten von mindestens 18,7 Mio. Euro auf die Stadt zu“, unterstreicht Pöhner. „Dieses Geld sollte besser in die Sanierung der Schulen investiert werden.“
Oberirische Durchfahrt: Lärmschutzwände voraussichtlich nur noch 3 Meter hoch
Der FDP-Stadtrat favorisiert daher klar einen Ausbau der Bestandsstrecke – entweder als oberirdische Durchfahrt mit modernem Lärmschutz oder als Tunnellösung. „Für die Konzentration auf diese beiden Varianten in der weiteren Diskussion spricht auch, dass die für eine oberirdische Durchfahrt notwendigen Lärmschutzwände inzwischen ihren Schrecken verloren haben“, so Pöhner. Denn während am Anfang noch die Gefahr von 6 Meter hohen Wänden bestand, bestehe nun die realistische Chance, zu erreichen, dass sie nur noch drei Meter hoch sein müssen, erläutert der FDP-Stadtrat weiter. „Zudem hat die Bahn Bereitschaft signalisiert, in sensiblen Bereichen – etwa bei Sichtachsen – transparente Wände zu bauen. Damit besteht keine Gefahr mehr für das Weltkulturerbe“, so Pöhner abschließend.
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