Erzbischof Schick zum Welttag der Desertifikationsbekämpfung: „Wüstenbildung bedroht wie ein tödliches Geschwür unsere Schöpfung“
„Den Teufelskreis von Klimawandel und Wüstenbildung durchbrechen“
(bbk) „Die Wüstenbildung ist nicht nur ein fernes Problem der Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika, sondern hat gefährliche Folgen für die ganze Menschheit.“ Mit diesen Worten hat Weltkirche-Bischof Ludwig Schick anlässlich des „Welttags der Desertifikationsbekämpfung“ (17. Juni) Politik und Wirtschaft aufgerufen, ihr Bemühen um nachhaltiges Management für Land und Wasser zu verstärken. „Die Ausbreitung von Wüsten ist ein langsamer, kaum wahrnehmbarer, aber sehr gefährlicher Prozess, der viele Katastrophen auslöst und unser gesamtes Ökosystem und damit unsere Zukunft bedroht“, sagte der Bamberger Erzbischof und warnte: „Die Desertifikation ist wie ein Krebsgeschwür, das sich unmerklich ausbreitet und letztlich tödlich ist.“
Über 250 Millionen Menschen seien direkt betroffen, bedroht sei der Lebensunterhalt von über eine Milliarde Menschen in über 100 Ländern. Ein Drittel der Erdoberfläche sei von Verödung bedroht, Tausende Flüsse und Seen seien ausgetrocknet, Lebensräume zerstört. „Längst wird Wüstenbildung auf allen Kontinenten beobachtet, auch in Südeuropa veröden Böden und wird Wasser zur Mangelware“, so Schick.
In den Dürregebieten der Welt werden immer mehr Menschen zu Umweltflüchtlingen, was auch Europa zu spüren bekommt. Bereits vor 22 Jahren wurde die Desertifikation von den Vereinten Nationen als globales Problem anerkannt und als ökologische Herausforderung mit dem Klimawandel auf eine Stufe gestellt. „Klimawandel und Wüstenbildung stehen in einem für die Menschheit bedrohlichen Teufelskreis, der durchbrochen werden muss“, sagte Schick.
Er rief auch die Verbraucher dazu auf, mit verantwortungsvollem Konsumverhalten, etwa durch den Kauf fair gehandelter oder einheimischer Produkte zum Erhalt der Schöpfung beizutragen und Ressourcen zu schonen. „Wir dürfen unseren Luxus und unseren Wohlstand nicht auf Kosten der Ärmsten der Armen leben“, mahnte der Erzbischof.
Der „Welttag für die Bekämpfung von Wüstenbildung und Dürre“ steht dieses Jahr unter dem Motto „Land bedeutet Zukunft – machen wir es klimafest“. Mehr Informationen gibt es unter www.desertifikation.de
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