Universität Bamberg: "Russlands religiöse Wiedergeburt"
Honorarprofessor und ehemaliger BR-Hörfunkdirektor Dr. Johannes Grotzky hält Antrittsvorlesung
Seit dem Untergang der atheistisch geprägten Sowjetunion erlebt das religiöse Bewusstsein in Russland eine Renaissance. Wie es zu dieser Entwicklung kam, zeichnet Prof. h.c. Dr. Johannes Grotzky, Honorarprofessor für das Fachgebiet „Osteuropawissenschaften, Kultur und Medien“ an der Universität Bamberg, in seiner Antrittsvorlesung nach.
Unter dem Titel „Russlands religiöse Renaissance. Von der Gorbatschow-Zeit bis heute“ gibt Grotzky einen Überblick über die Zusammenhänge von Politik und Religion seit Ende der Sowjetunion: Michail Gorbatschow beendete mit seiner Politik von Glasnost und Perestrojka das Machtmonopol der kommunistischen Partei und bewirkte dadurch den Zusammenbruch der Sowjetunion. Selbst heimlich getauft, öffnete er den unterdrückten Kirchen und Religionsgemeinschaften die Rückkehr in die Gesellschaft. Ein neues Religionsgesetz unter Boris Jelzin organisierte das gleichberechtigte Verhältnis zwischen Kirche und Staat. Unter Wladimir Putin, der ebenfalls als Kind heimlich getauft wurde, wird vor allem die russisch-orthodoxe Kirche als Träger der nationalen Identität verstärkt vom Staat gefördert.
Die Vorlesung findet statt am Dienstag, den 17. Juni 2014, um 18.15 Uhr im Raum U2/00.25, An der Universität 2 in der Bamberger Innenstadt.
Alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen! Der Eintritt ist frei.
Biographie
Johannes Grotzky studierte Slavistik, Balkanologie und Geschichte Ost- und Südosteuropas in München und Zagreb. Von 1983 bis 1989 war er ARD-Hörfunkkorrespondent in Moskau und von 1989 bis 1994 Leiter des ARD-Hörfunkstudios Südosteuropa in Wien. Anschließend war er Chefkorrespondent, Chefredakteur und von 2002 bis 2014 Hörfunkdirektor des Bayerischen Rundfunks. Grotzky ist langjähriger Lehrbeauftragter an der Universität München und seit 2012/13 an der Universität Bamberg. Seit März 2014 ist Johannes Grotzky Honorarprofessor für das Fachgebiet „Osteuropawissenschaften, Kultur und Medien“ an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.
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