Meilenstein zur Sicherung von „Kunstraum Kesselhaus“
Stadtrat stimmt Sanierung in zwei Stufen zu
„Wir haben einen wichtigen Meilenstein zur provisorischen Sicherung des Kesselhauses als Kunstraum erreicht“, erklärten Bürgermeister Dr. Christian Lange und Oberbürgermeister Andreas Starke. Nach intensiven und schwierigen Verhandlungen mit der Regierung von Oberfranken und einer gemeinsamen Anstrengung von Kultur- und Finanzreferat sowie Immobilienmanagement, ist es nun gelungen die Sanierung des Kunstraums Kesselhaus auf den Weg zu bringen. Bereits Mitte 2015 soll er wieder für Veranstaltungen zur Verfügung stehen. Der Bamberger Stadtrat stimmte in seiner Sitzung am Mittwoch (27.05.2014) dem Vorschlag der Verwaltung zu, bereits jetzt mit den Maßnahmen zu beginnen, die dem laufenden Bauunterhalt zugerechnet werden können. „Direkt nach den Haushaltsberatungen kann dann, vorbehaltlich der Zustimmung durch den Stadtrat und der Regierung, mit den Sanierungsarbeiten begonnen werden, die den Kunstraum retten“, so Lange. Zu dem Thema lagen auch zahlreiche Anträge aus dem Stadtrat vor.
Insgesamt kostet die Sanierung des Kesselhauses 155.000 Euro. Rund zwei Drittel davon sind im Sinne des Haushaltsrechts sogenannte freiwillige Leistungen. In intensiven Verhandlungen mit der Regierung konnte nun ein Lösungsweg vereinbart werden, der eine Sanierung des alten Kesselhauses für die Nutzung als Ausstellungs- und Kunstraum doch noch möglich macht. Angesichts der Auflagen aus dem Genehmigungsbescheid zum Haushalt, war erst im Einvernehmen mit der Regierung von Oberfranken ein positives Ergebnis möglich geworden.
Die Mittel sollen nun in den Haushaltsplan 2015 eingestellt werden. Die Regierung hat schriftlich zugesichert, dass dem unter der Voraussetzung zugestimmt werden kann, dass der Haushalt 2015 keine Nettoneuverschuldung enthält und die dauernde Leistungsfähigkeit der Stadt Bamberg auch in den Finanzplanungsjahren bis einschließlich 2018 gesichert ist. Oberbürgermeister Starke zeigte sich zuversichtlich, „dass diese Ziele auch erreicht werden.“
Um eine zügige Durchführung der Sanierungsarbeiten zu ermöglichen, wird die Stadt Bamberg noch im Dezember 2014, unmittelbar nach den Haushaltsberatungen, den Entwurf des Beschlusses über die Haushaltssatzung 2015 der Regierung von Oberfranken zur Prüfung vorlegen. Im Fall einer positiven Beurteilung stellt die Regierung eine Vorabgenehmigung der Maßnahme „Kesselhaus“ in Aussicht.
Für notwendige Maßnahmen, die zur Sicherstellung der bisherigen Büro- und Lagernutzung erforderlich sind, soll der Globalansatz „Bauwendungen“ in Anspruch genommen werden. Mit diesen zur Verfügung gestellten 50.000 Euro wird das Immobilienmanagement bereits jetzt die Maßnahmen angehen, die für die bisherigen Nutzungen notwendig sind. Dies sind insbesondere Sicherungs- und Brandschutzmaßnahmen.
Es wird im weiteren Verfahren auch geprüft, inwieweit sich der Verein mit Eigenleistungen oder Sponsoring in die Maßnahme einbringen kann. Um der Initiative „kunstraum JETZT!“ bis zur Beendigung der Baumaßnahme im Sommer 2015 die Möglichkeit zu geben, Veranstaltungen durchzuführen, stellt das Kulturreferat zudem Projektförderung für zwei Ausstellungen in Höhe von jeweils maximal 7.500 Euro in Aussicht. Angedacht sind derzeit eine Ausstellung in der Villa Dessauer im Frühjahr 2015 und eine Sonderausstellung in einer Partnerstadt Bambergs. Die Verwaltung wird dabei unterstützend tätig.
Die Stadt Bamberg als Weltkulturerbestadt zeichnet sich durch eine breite Vielfalt an kulturellem Leben aus. Neben den klassischen kulturellen „Leuchttürmen“ wie den Bamberger Symphonikern, dem E.T.A.-Hoffmann-Theater oder dem Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia gibt es in unserer Stadt auch zahlreiche freie Kulturträger und ein großes Interesse an zeitgenössischer Kunst. Um für diese eine dauerhafte Ausstellungsfläche zu schaffen, hat sich am 30. September 2013 der Förderverein „kunstraum JETZT!“ gegründet. Dieser verfolgt im Augenblick vorrangig das Ziel, das Kesselhaus als temporäre Ausstellungsfläche nutzbar zu machen. In den vergangenen Jahren haben sich die Initiatoren, Berufsverband Bildender Künstler, Kunstverein und Architekturtreff, mit herausragenden Ausstellungen der zeitgenössischen Kunst gewidmet. Die Stadtspitze lobt diese ehrenamtliche Initiative ausdrücklich und möchte sie auch in Zukunft nachhaltig unterstützen.
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