Sonntagsgedanken: Welche Alternative?
Zu einem jüdischen Rabbi kam ein Mann und klagte ihm, es sei doch unbegreiflich, dass Reichtum die Menschen verderbe, dass ein Armer zwar großzügig gebe, ein Reicher aber geizig seinen Besitz zusammenhalte. Der Rabbi führte den Besucher ans Fenster und fragte ihn, was er sehe. Der andere sah die Menschen auf dem Hof bei ihrer Arbeit. Nun führte der Rabbi den Frager zum Spiegel und wiederholte seine Frage. Der andere sah nur sich selbst. Der Rabbi zog daraus die Schlußfolgerung: „Das Fenster ist aus Glas, der Spiegel ebenso. Schiebt man aber hinter ein Glas eine Silberfolie, sieht man nur sich selbst!“
In der Tat können wir von einem Reichen das Sparen lernen. Der Reiche hält sein Geld zusammen, es hat sein Herz besetzt. Wir Christen aber müssen nicht krampfhaft an unserem Eigentum, an unserer Meinung, an unserem Stand in der Gesellschaft festhalten oder an dem, was wir „Ehre“ nennen, denn wir sind Gottes Kinder, Erben seiner neuen Welt im Vertrauen auf Christus ohne unser Dazutun. Arm dran, wer meint, durch Geld und Leistung andere für sich gewinnen, Eindruck schinden zu müssen. Arm dran, wer aus gekränkter Eitelkeit, aus verletztem Stolz Dummheiten macht.
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Pfarrer Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de
Infos zu Christian Karl Fuchs:
- geb. 04.01.66 in Neustadt/Aisch
- Studium der evang. Theologie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
- Vikariat in Schornweissach-Vestenbergsgreuth 1993 – 1996
- Promotion zum Dr. theol. 1995
- Ordination zum ev. Pfarrer 1996
- Dienst in Nürnberg/St. Johannis 1996 – 1999
- seither in Neustadt/Aisch
- blind
- nicht verheiratet
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