Bürgerbegehren gegen Windpark Brunn: Keine Windräder im Landschaftsschutzgebiet!
Die Bürgerinitiative (BI) Hohenpölz übergab am 29.04.2014 das Bürgerbegehren „Stoppt Windräder in Landschaftsschutzgebieten und in der Nähe von Wohnhäusern“ an Bürgermeister Helmut Krämer, Heiligenstadt.
Ziel des Bürgerbegehrens ist es, zu verhindern, dass im Gemeindegebiet des Marktes Heiligenstadt auf 186 Hektar (ca. 230 Fußballfelder nach FIFA) ein Windpark errichtet wird. Zurzeit sind acht Windräder mit einer Gesamthöhe von je 200 Metern geplant, gelegen auf dem markanten Höhenzug zwischen Hohenpölz, Brunn und Schloss Greifenstein. Das geplante Vorranggebiet 139 ist nur 900 Meter von den Häusern in Hohenpölz und 700 m von Brunn entfernt. Die Hohenpölzer BI lehnt dieses Vorhaben aus mehreren Gründen ab. Der wichtigste Aspekt, hier keinen Windpark zu bauen, ist das Landschaftsschutzgebiet Fränkische Schweiz – Veldensteiner Forst. Das Gebiet wurde 2002 eingerichtet, um Tiere, Pflanzen und die charakteristische Landschaft zu schützen. Die Gemeinde hatte genau aus diesem Grund in der Vergangenheit viele private Bauanträge abgelehnt. Es wurde nicht einmal eine Feldscheune oder Holzlege genehmigt. Nun soll das Gebiet ausschließlich für Windräder geöffnet werden. Diese jedoch verstellen den Horizont in alle Richtungen und verschandeln so unser aller heimatliches Landschaftsbild erst recht.
Rotorenlärm, Schall und nächtliche Blinklichter beeinträchtigen die Lebensqualität und die Gesundheit der Anwohner sowie die Grundstückswerte erheblich. Außerdem sind Windräder nicht grundlastfähig, weil keine stetige Stromversorgung garantiert werden kann. Schließlich ist der Markt Heiligenstadt bereits zu weit über 100% energieautark und hat somit seinen Dienst an der Energiewende längst abgeleistet.
Mit dem Bürgerbegehren wollen die Gegner, dass der Bau des Windparks Brunn nicht realisiert wird: „Wollen Sie, dass der Gemeinderat des Marktes Heiligenstadt alle rechtlich zulässigen Mittel ergreift, die es verhindern, dass im Gemeindegebiet Windkraftanlagen im Landschaftsschutzgebiet oder näher als 2.000 m zum nächsten Wohnhaus gebaut werden und dass der Markt Heiligenstadt in diesem Sinne sämtliche Maßnahmen stoppt, die die Planung und den Bau des Windparks „Brunn-Nord“ ermöglichen?“
Das Bürgerbegehren wird von 598 Bürgerinnen und Bürgern unterstützt, notwendig wären nur 300 Stimmen gewesen. Mit dabei auch Graf Christoph und Gräfin Monika Schenk von Stauffenberg, die mit Ihrer Familie um die Kulisse von Schloss Greifenstein fürchten, welches ein eingetragenes „landschaftsprägendes Baudenkmal“ ist. Viele befragte Touristen zeigten sich entsetzt und mahnten enttäuscht den Erhalt „dieser schönen unverbauten Landschaft“ an.
Mit der offiziellen Übergabe der Unterschriftenlisten an Bürgermeister Krämer wurde der Startschuss für den nun folgenden Bürgerentscheid gegeben. Der Marktgemeinderat muss innerhalb eines Monats über den Antrag entscheiden. Anschließend können die Bürger in geheimer Wahl über das Bürgerbegehren abstimmen. Auch Briefwahl ist möglich. An den Entscheid der Bürger ist die Marktgemeinde gebunden.
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