Spektakuläre Biertanktaufe in Breitengüßbach

Dreifache Premiere in Breitengüßbach – Oberfränkische Bierkönigin tauft Lagertanks im Brauhaus Binkert

Bereits beim ersten Versuch gelingt die Taufe

Bereits beim ersten Versuch gelingt die Taufe

Gerade mal ein Jahr ist sie alt, die kleine Brauerei von Jörg Binkert in Breitengüßbach, und schon platzt sie aus allen Nähten. Neue Kapazitäten mussten her, in Form von zwei großen neuen Lagertanks von Kaspar Schulz, der ältesten Brauereimaschinenfabrik der Welt aus Bamberg. Damit auf den neuen Utensilien auch der nötige Segen liegt, bat Brauer Jörg Binkert die amtierende Oberfränkische Bierkönigin, Sabrina Lang, zur Biertanktaufe am Tag des Bieres, dem 23. April. Eine dreifache Premiere: Die – nach Binkerts Recherche – erste Biertanktaufe der Welt, die erste Taufe für Königin Sabrina und das erste Mal, dass die Bierkönigin für eine Brauerei im Bamberger Raum aktiv werden konnte.

„Wir haben schon drei Kindstaufen geschafft, da schaffen wir diese Tanktaufe auch noch“, kommentierte Braumeister Binkert das Geschehen, als eine skeptische Bierkönigin mit der Bierflasche in der Hand und einer Schutzbrille auf der Nase vor den neuen Biertanks stand. „Die Schutzbrille war mir wichtig, damit unserer Königin nichts passiert.“ Für die Sicherheit der königlichen Augen war Binkert eigens vor der Taufe in ein entsprechendes Fachgeschäft gefahren. Doch auch der Brauer zeigte eine gewisse Unsicherheit: „Ich bin gespannt, ob es beim ersten Mal klappt. So eine Bierflasche ist ganz schön stabil.“ Die selbstsichere Königin verwies auf Fitness-Studio und all die Bier-Maßen, die sie im ersten Jahr ihrer Amtszeit bereits stemmen musste, holte aus und traf. Die Flasche zersprang, das Bier spritze in alle Richtungen, Binkert und die Gäste gingen gerade noch rechtzeitig in Deckung, allerdings bekam der ein oder andere Anwesende dennoch einen Spritzer Bier ab.

Auf die Taufe muss natürlich angestoßen werden (v.l.n.r.): Küchenchefin Anja Binkert, Braumeister und Biersommelier Jörg Binkert und die Oberfränkische Bierkönigin Sabrina Lang.

Auf die Taufe muss natürlich angestoßen werden (v.l.n.r.): Küchenchefin Anja Binkert, Braumeister und Biersommelier Jörg Binkert und die Oberfränkische Bierkönigin Sabrina Lang.

Nach der erfolgreichen Taufe stießen Brauer und Bierkönigin erst einmal miteinander auf das neue Bier an. Letztere trug sich in das Gästebuch der kleinen Brauerei am Mainradweg ein und hatte auch Zeit für ein kurzes Resümee zur Halbzeit ihrer Regentschaft: „Mittlerweile bin ich richtig froh, dass es vor einem Jahr bei der Wahl zur Bayerischen Bierkönigin nicht geklappt hat, ich fühle mich als Oberfränkische Bierkönigin so richtig wohl. Es gab schon echt tolle Veranstaltungen, von Brauereifesten über die Grüne Woche in Berlin bis zum großen Bierfest in Bad Staffelstein, wo ich mit meinem Team ein Fünfliterfass Bier gewonnen habe.“ Im Raum Bamberg war sie nun das erste Mal offiziell unterwegs. „Das freut mich sehr, dass ich auch mal hier amtieren dufte. Schließlich steht Bamberg wie keine zweite Stadt für das Thema Bier.“ Die 26jährige Radiomoderatorin hat noch ein Jahr Zeit für Einsätze im Auftrag des Bieres und kann dabei nicht nur repräsentieren, sondern auch Biere verkosten.

Und so ging es auch nach der Taufe nochmal an die Arbeit: Original, Kellerbier, Weizen, Amber und Porter wollten getestet werden. Für Sabrina Lang eine schöne Aufgabe. Geschmeckt haben alle Biere, besonders fasziniert war sie allerdings von dem dunklen, malzigen Porter, das sogar „Kaffeenoten“ aufweist. Für Binkert ein weiterer Beweis, dass auch die exotischeren Bierstile nun auch bei den „ganz normalen“ Biertrinkern angekommen sind: „Amber und Porter haben mittlerweile eine große Fangemeinde, auch im Getränkehandel, gefunden. Ich bin aber auch insgesamt sehr zufrieden. Wir haben in unserem ersten Brauereijahr 1.500 Hektoliter Bier gebraut, und in den ersten vier Monaten 2014 sind wir bereits bei der doppelten Menge im Vergleich zum Vorjahr.“ Deswegen waren auch die beiden neuen Tanks notwendig geworden, einer für das Original und einer für das Kellerbier. Jeweils vier Sude passen in einen der 60-Hektoliter-Tanks, genug für 600 Kästen süffiges Mainseidla-Bier. Wer die Biere lieber vor Ort probieren möchte, kann den Braumeister und seine Frau Anja von Mittwoch bis Sonntag zwischen 9 und 12 und von 15 bis 20 Uhr antreffen und bei einer deftigen Brotzeit biergerecht fachsimpeln.