Ausstellung mit Grass-Radierungen im Pfalzmuseum Forchheim

Günter Grass: „Hundejahre-Zyklus“ – Lesung mit Ingo Cesaro

Foto: Ingo Cesaro

Foto: Ingo Cesaro

Günter Grass ist nicht nur Schriftsteller und Nobelpreisträger, er hat sich auch als Grafikkünstler einen Namen gemacht. Zum 50. Geburtstag seines Romans „Hundejahre“ schuf er faszinierende Radierungen, die in den dreibändigen Prachtausgaben von „Hundejahre“ erschienen sind. Eine Wanderausstellung mit einer Auswahl von Grass´ Werken ist vom Donnerstag, dem 01. Mai bis zum Mittwoch, dem 21. Mai 2014 zu Gast im Forchheimer Pfalzmuseum. Am Freitag, dem 16. Mai 2014 findet die Sonderveranstaltung „Grass & Jazz“ statt: Der Schriftsteller Ingo Cesaro aus Kronach liest aus Grass´ „Hundejahre“, Alfred Herrich (Gitarre) und Wilfried Lichtenberg (Kontrabass) begleiten die Lesung mit Musik.

Seit 1993 hat Günter Grass keine Grafiken mehr angefertigt, und so sind seine Radierungen nochmals etwas ganz Besonderes in seinem bildnerischen Schaffen, erzählt Ingo Cesaro, der zu Grass´ Werken eine kleine Anekdote weiß: Es sei auf der Buchmesse 2011 gewesen, als Günter Grass die Hände ausstreckte und Ingo Cesaro fragte: „zittere ich?“ Cesaro verneinte dies. „Deshalb werde ich jetzt wieder radieren. 2013 wird mein Roman „Hundejahre“ 50 Jahre alt“, meinte Grass daraufhin.

Die Radierungen der Wanderschau mit Stationen bis nach Ungarn sind nun im Pfalzmuseum zu sehen, außerdem noch eine Reihe von Lithografien zu „Dummer August“, „Letzte Tänze“ und auch Radierungen, die vor 1993 entstanden.

Günter Grass hält „Hundejahre“ für sein wichtigstes und reizvollstes Werk. „Ein größeres Abenteuer als die „Blechtrommel“, in deren Schatten es stehe. Die dunkle verzweigte Geschichte habe bis heute nichts von ihrer Sprachkraft verloren. Die enorme Fabulierlust und die betörende Sprachkraft des Autors werden durch seine beeindruckenden Radierungen nachhaltig unterstrichen.