Gedanken zum Gründonnerstag: Das Abendmahl
Zu den beliebtesten Motiven der christlichen Kunst gehört das letzte Mahl Jesu mit den Jüngern am so genannten Gründonnerstag wenige Stunden vor seiner Verhaftung. Max Beckmanns Version läßt sich auf S. 412 im Ev. Gesangbuch betrachten. Aber was bedeutet dieses Sakrament für uns heute? Ist es nur so ein alter Brauch? In der Kriegsgefangenschaft fühlte der Bibelübersetzer und langjährige Wort-Zum-Sonntag-Sprecher Jörg Zink das Wunder des Abendmahls. Da waren Tausende Deutscher Soldaten eng zusammengepfercht unter katastrophalen hygienischen Umständen. Da kursierten Gerüchte, was die siegreichen Alliierten mit Deutschland und den Gefangenen anstellen würden, da wusste niemand, wie es mit ihm und seiner Familie weitergehen sollte, ob die seinen überhaupt noch am Leben waren. Mitten hinein in dieses Durcheinander der Menschen und Gefühle kam Jesus Christus, leibhaftig, persönlich, unmittelbar im Abendmahl. Wenn wir Christen das Mahl des HERRN feiern, dürfen wir darauf vertrauen, dass der „Sohn Gottes“ mitten unter uns ist. Noch können wir ihn mit unsern Augen nicht sehen, aber wir dürfen seine Nähe spüren. Er komt zu jedem, zu alten und jungen, armen und reichen, gebildeten und ungebildeten Menschen, zu Deutschen und Ausländern, weil er uns Ruhe und Kraft schenken möchte, eine unzerstörbare Hoffnung, die uns hilft, unser Schicksal zu ertragen, eine Hoffnung, die hinausweist über das Alltagsgewühl auf die Wiederkehr unseres HERRN.
Weitere Sonntagsgedanken
Pfarrer Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de
Infos zu Christian Karl Fuchs:
- geb. 04.01.66 in Neustadt/Aisch
- Studium der evang. Theologie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
- Vikariat in Schornweissach-Vestenbergsgreuth 1993 – 1996
- Promotion zum Dr. theol. 1995
- Ordination zum ev. Pfarrer 1996
- Dienst in Nürnberg/St. Johannis 1996 – 1999
- seither in Neustadt/Aisch
- blind
- nicht verheiratet
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