Erzbischof Ludwig Schick wäscht Muttergottesträgern der Oberen Pfarre am Gründonnerstag die Füße
„Die Volksfrömmigkeit hochschätzen, sie muss Konsequenzen für das Leben haben”
(bbk) Erzbischof Ludwig Schick hat in seiner Predigt am Gründonnerstag die Bedeutung der Volksfrömmigkeit betont. Die christlichen Traditionen und Bräuche hätten eine evangelisierende Kraft, mit der viele Christen ihren Glauben zeigten und zu Missionarinnen und Missionaren würden, sagte Schick und verwies auf ähnliche Worte von Papst Franziskus in seinem Apostolischen Schreiben „Evangelii gaudium“. Als Zeichen der Wertschätzung für die Volksfrömmigkeit wusch Erzbischof Schick am Gründonnerstagabend den Muttergottesträgern der Oberen Pfarre in Bamberg die Füße. Dieses Ritual erinnert daran, dass Jesus den Aposteln beim Letzten Abendmahl die Füße wusch.
„Diese Formen der Volksfrömmigkeit bringen Hunger nach Gott zum Ausdruck“ und die Bereitschaft, wie Jesus und die Heiligen ein Leben der Liebe zum Nächsten zu leben, zitierte Schick Papst Franziskus mit Blick auf die Muttergottesträger. Die Volksfrömmigkeit dürfe aber kein Selbstzweck sein, sondern müsse Konsequenzen für das Leben haben. „Wer Statuen trägt und so die Heiligen hoch und heilig hält, der muss auch entsprechend leben, die Mitmenschen zum Glauben und zur Hoffnung führen und ihnen in Liebe die Füße waschen“, betonte der Erzbischof. Volksfrömmigkeit sei ein großer Schatz, der nicht gering geachtet werden dürfe. „Achten wir sie, fördern wir sie, dann sind wir mit dem Heiligen Vater Franziskus auf einer Linie, und wir bleiben mit der Volksfrömmigkeit auf der Linie Jesu Christi.“
Der Gründonnerstag bildet den Auftakt der drei österlichen Tage, an denen des Leidens, Sterbens und der Auferstehung Jesu gedacht wird.
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