Forchheim: Richtfest der Kinderkrippe "Rotznasen" auf dem Ernst-Reuter-Platz

Rede des Oberbürgermeisters Franz Stumpf

„Der Widerstandswille von Ernst Reuter, Berlin während der sowjetischen Blockade ab 1948 nicht aufzugeben, verhalf ihm zu großer Popularität. Auch der Bau der Kinderkrippe auf dem nach ihm benannten Platz stieß auf einigen Widerstand. Ich freue mich, dass die Wogen jetzt geglättet sind und wir das Richtfest begehen können. 

Die hervorragende pädagogische Arbeit des Verein Integrative Kinderkrippe Forchheim e.V. – „Rotznasen“ spiegelte sich schon seit langem in der hohen Nachfrage nach Krippenplätzen wider. Deshalb suchte der Verein eine Immobilie oder ein Grundstück, das für die Nutzung als Kinderkrippe mit zuerst 30, später 36 Plätzen, geeignet ist. Am 14. November 2012 erteilte die Stadt dem Verein die Bedarfsanerkennung für die Schaffung von zusätzlichen Krippenplätzen. Der Erweiterungswunsch der „Rotznasen“ ging konform mit der Aufgabe der Stadt Forchheim, für den prognostizierten Bedarf die entsprechende Anzahl von Krippenplätzen nachzuweisen. Seit August 2013 besteht außerdem ein Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz für Kinder ab dem ersten Geburtstag. Ich danke daher den „Rotznasen“, dass sie umsichtig zuerst in den ASB-Bau bei der Piastenbrücke gezogen sind. Durch dieses eine Jahr „Probezeit“ konnte auch sichergestellt werden, dass die hohe Nachfrage nach Krippenplätzen dauerhaft besteht.

Die Stadt Forchheim beschloss  das Gebäude für die Krippe selbst zu bauen. Nach Fertigstellung wird die Immobilie im November 2014 an den Verein „Rotznasen“ vermietet.

Wo soll die neue Krippe entstehen?

Viele Alternativen wurden für die Standortfrage überprüft:

Bei bestehenden Spielplätzen in der Bügstraße oder in der Kaiser-Heinrich-Straße bei der Adalbert-Stifter-Grundschule waren die Auflagen des Lärmschutzes das größte Hindernis; der Boden des Parkplatzes der Stadtwerke in der Haidfeldstraße wies Altlasten auf, die ein Bauvorhaben schwierig und teuer machen; in der Nähe des Germania Sportplatzes bestand kein Baurecht, ebenso am Kinderhort Marienheim in der Von-Ketteler-Straße. Die besten Voraussetzungen für den geplanten Krippenbau wies der stadteigene Ernst-Reuter-Platz auf. Der Bebauungsplan von 1980 sah schon damals ein Baurecht für einen Kindergarten vor.

Am 10. Juni 2013 fasste der Stadtrat (13 Ja-Stimmen, 2 Nein-Stimmen) den Grundsatzbeschluss, die Krippe am Ernst-Reuter-Platz neu zu bauen. Der Beschluss sah vor, aus der Gesamtfläche eine Teilfläche von ca.1.600 m² für den Bau zu verwenden. Der verbleibende Teil steht weiter als Spielfläche zur Verfügung.

Das Argument, dass der Bauplatz am Kennedy-Ring abseits gelegen sei, ist nicht nachvollziehbar, denn: der frühere Standort der „Rotznasen“ Am Hinteranger 4 in Buckenhofen ist ebenfalls nicht zentral gelegen.

Entwürfe und Auftragsvergabe

Das Architekturbüro R&K (Reimann & Krügel) aus Fürth überzeugte die Planer durch ein ausgewogenes Entwurfs-und Planungskonzept.

Das Gebäude ist erdgeschossig, besitzt eine Nutzfläche von 486 qm und weißt eine Bruttogrundfläche von 567 qm auf.

Die Tragwerksplanung übernahm Hartmut Hofmann vom Ingenieurbüro HH-Statik aus Forchheim. Mit der Planung der Heizungs-Sanitärinstallation und der Lüftung wurde die PTG-Planungsgesellschaft aus Heroldsbach beauftragt. Den Auftrag für die Elektroplanung erhielt die Firma Elektroplanung Bonk aus Roßtal. Die Rohbauarbeiten wurden von der Firma GS Schenk aus Fürth und die Zimmererarbeiten von der Firma DHR-Gleichberge GmbH aus Römhild ausgeführt.

Kosten

Die gesamten Baukosten betragen 1,57 Mio. Euro, hiervon werden 909.000 Euro vom Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultur, Wissenschaft und Kunst übernommen. Der Verein Integrative Kinderkrippe Forchheim e.V. beteiligt sich mit 275.000 Euro am Bauvorhaben, weil das Gebäude auf Wunsch des Vereins größer gebaut wurde als die förderungsfähige Fläche es zulässt. Die Stadt Forchheim investiert den Rest, 386.000 Euro, in die neue Kinderkrippe.

Derzeit sind bereits 75 % aller Leistungen ausgeschrieben und beauftragt.

Dank

Ich bedanke mich beim:

  • Architekten Thomas Krügel,
  • Sigrun Wagner vom Hochbauamt,
  • den Fachingenieuren Herrn Statiker Hartmut Hofmann, Herrn Jürgen Thomas und
  • Karlo Bonk und allen derzeit am Bau beteiligten Firmen.

und wünsche der Vorsitzenden der Kinderkrippe Rotznasen Frau Anja Sauerborn und ihrem Team ein gutes Gelingen und viel Erfolg in diesen neuen Räumen.“