Erzbischof Schick zum Weltgesundheitstag
Appell zum Weltgesundheitstag (7. April): Tropenkrankheiten sind ein Symptom für die Ungerechtigkeit in der Welt – Die Millenniumsziele gegen Krankheiten und für Gesundheit sind längst nicht erfüllt
(bbk) Der weltweite Kampf gegen HIV/AIDS, Malaria und andere schwere Krankheiten, gegen Mütter- und Kindersterblichkeit macht nach Worten des Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick einen stärkeren Einsatz für die Armen in den Entwicklungsländern erforderlich. Die Millenniumsziele gegen Krankheit und für Gesundheit seien noch längst nicht erfüllt.
Aufgrund der zum Teil dramatischen gesundheitsschädigenden Lebensverhältnisse in Afrika sterben dort jährlich immer noch Hunderttausende an den Tropenkrankheiten Malaria und Typhus, Hepatitis sowie an anderen viralen und bakteriellen Infektionen, wie Schick anlässlich des Weltgesundheitstages (7. April) betonte. Besonders häufig seien Kleinkinder im südlichen Afrika betroffen. „Unter Tropenkrankheiten leiden vor allem die Armen, die keine Mittel haben, ausreichend für ihre Gesundheit zu sorgen“, sagte Schick, der auch Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz ist. Die WHO ruft in diesem Jahr zum Weltgesundheitstag alle Bürger dazu auf, sich vor sogenannten Vektorkrankheiten zu schützen. Vektoren sind lebende Organismen wie Mücken, Fliegen oder Zecken, die Krankheitserreger übertragen können.
Die Gefahr, von Tropenkrankheiten befallen zu werden, sei aber nicht nur ein Thema in fernen Ländern. Auch in Europa sei zum Beispiel erstmals nach 60 Jahren das Dengue-Fieber wieder aufgetreten. 2013 wurden in Europa 5000 Malaria-Fälle aktenkundig. In Afrika steige die Zahl der Malariaerkrankten seit Jahren, und ebenso nähmen andere Erkrankungen zu, oft mit Todesfolge. „Malaria und die meisten anderen Krankheiten können heute besiegt werden, wenn die Weltgemeinschaft entschlossen dagegen vorgeht“, so Schick.
„Die Verantwortlichen in Europa und den USA müssen den Ärmsten in den am schlimmsten betroffenen Ländern Moskitonetze, die notwendigen Medikamente und medizinische Geräte kostenfrei zur Verfügung stellen“, sagte der Weltkirchenbischof. Medizin und Medikamente sind in den Entwicklungsländern oft unerschwinglich, weil die reichen Europäer und Amerikaner die Preise diktieren, die die Afrikaner und Asiaten nicht zahlen könnten. Auch müsse die Bevölkerung aufgeklärt werden, um sich vor Krankheiten zu schützen. Mehr Ärzte und Pflegepersonal sei erforderlich. Der wichtigste Schritt im Kampf gegen alle Krankheiten sei, die Armut zu besiegen.
Der Weltgesundheitstag wird jährlich am 7. April begangen und erinnert n die Gründung der Weltgesundheitsorganisation WHO im Jahr 1948.
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