HWK Oberfranklen: "Steuerbonus für Handwerksleistungen ist eine Erfolgsgeschichte"

Präsident Zimmer: „Potential für energetische Modernisierung nutzen“

Die tagesaktuelle Diskussion um den Steuerbonus für Handwerksleistungen stößt auch im oberfränkischen Handwerk auf Unverständnis. „Wir unterstützen deshalb voll und ganz die Position des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (siehe dazu beiliegende Meldung), so HWK-Präsident Thomas Zimmer: „Hauptzweck des Handwerkerbonus ist es, Schwarzarbeit zu vermeiden. Hier zeigt dieses Instrument gute Ergebnisse. Letztendlich ist dieser Steuerbonus sogar eine echte Erfolgsgeschichte. Von Mitnahmeeffekten zu sprechen ist deshalb nicht nachvollziehbar.“ Diese Ansicht teilt auch das Bundesministerium für Finanzen. Es sieht deshalb aktuell keinen Handlungsbedarf.

„Der ZDH weist zurecht darauf hin,“ so Hauptgeschäftsführer Thomas Koller, „dass die Studie von Ernst & Young nicht als Grundlage für eine sachgerechte Beurteilung dienen kann. Denn Handwerkerleistungen, die bisher „schwarz“ ausgeführt wurden und nunmehr im legalen Bereich erfolgen, generieren zusätzliche Steuereinnahmen, die sonst entfallen wären.“

Aktuell geht es vielmehr um die Weiterentwicklung des Steuerbonus, stellt Präsident Zimmer besonders heraus: „Neben den positiven Effekten, wie Vermeidung von Schwarzarbeit und damit verbunden zusätzliches Steuer- und Beitragsaufkommen, bietet dieses Instrument eine Chance im Bereich der energetischen Gebäudesanierung neue Impulse anstoßen zu können. Genau das ist unser zentrales Anliegen.“

„Auch wenn der Steuerbonus gerne als Subvention dargestellt wird, wäre sein Wegfall nichts anderes als eine Steuererhöhung“, unterstreicht Thomas Koller, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Oberfranken. „Nutznießer des „Handwerkerbonus“ ist in erster Linie nicht der Handwerker, sondern der Auftraggeber der Handwerksleistung. Also der Endkunde und die privaten Haushalte, und zwar Eigentümer und Mieter gleichermaßen. Jeder private Haushalt kann nämlich diesen Steuerbonus nutzen.“

Interessant ist in diesem Zusammenhang sicherlich auch, dass Österreich zum 1.Juli 2014 einen Handwerkerbonus einführen wird. Und dabei hat vor allem das deutsche Vorbild überzeugt. Für Österreich würden, laut den Berechnungen von Prof. Schneider von der Universität Linz, den 300 Millionen Euro an Steuerausfällen 400 bis 500 Millionen an zusätzlichen Steuereinnahmen gegenüberstehen. Außerdem würde die Schattenwirtschaft um 1,9 Milliarden Euro reduziert.