Bamberger Studierende rezitieren Itzik Mangers "Chumesch-Lider"
Bibelinterpretation auf Jiddisch
Der Czernowitzer Dichter, Bänkelsänger, Gewand- und Wortschneider Itzik Manger (1901-1969) war in vielerlei Hinsicht eine Ausnahmeerscheinung am reichen Himmel jiddischer Poeten. Er lebte immer irgendwie dazwischen: zwischen Wohnung, Straße und der nächsten Gastwirtschaft, zwischen der Bukowina, Polen, Frankreich, England und Israel, zwischen der Schneidergewerkschaft und der Dichtkunst – und zwischen Phantasie und Realität sowieso.
In den dreißiger Jahren bis etwa 1941 verfasste er seinen Mejdresch Itzik – in etwa: Itziks Interpretation der Bibel – in denen er die altehrwürdigen Gestalten der Heiligen Schrift in osteuropäische Landschaften des 20. Jahrhunderts verpflanzt. In den Chumesch-Lidern, aus denen Studierende der Otto-Friedrich-Universität Bamberg in jiddischer Sprache deklamieren und rezitieren werden, „erwischt“ es die Erzväter. Die Reise führt vom eifersüchtigen Adam bis zum Schönling Josef, nach dem sich die Jungfrauen auf dem „bul’war“ die Hälse recken. Angereichert wird das Programm durch einige jiddische Lieder und Klezmer, von denen die meisten wiederum von Mangers Texten inspiriert wurden.
Kurz: Der Jiddisch-Fanclub der Universität lädt Sie ganz herzlich ein, am Mittwoch, den 9. April 2014, 20 Uhr, im Studio des E.T.A.-Hoffmann-Theaters Auszüge aus den Chumesch-Lidern Itzik Mangers und allerlei halb improvisierte Musik eines ad-hoc-Musik-Ensembles zu genießen. Für Verständnishilfe beim Jiddischen wird gesorgt.
Da die Plätze begrenzt sind, wird um Anmeldung unter judaistik@uni-bamberg.de gebeten.
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