Fortschritt der Ostbaumblüte im Internet

Mit einem eigens entworfenen Kirschblütenkalender wird das Landratsamt Forchheim das Aufblühen der Kirschenbäume über das Internet dokumentieren. Dafür wird derzeit die Voraussetzung geschaffen.

Hans Schilling markiert den Zweig

Hans Schilling markiert den Zweig. Foto: R. Löwisch

Hans Schilling (im Bild links) und Peter Weißenberger (rechts) von der kreiseigenen Obst- und Gartenbauabteilung haben den passenden Kirschbaum dazu schon ausgesucht. Er liegt sogar am Pretzfelder Kirschlehrpfad. Manuel Rauch, Geschäftsführer des Obstgroßmarktes in Pretzfeld (Bildmitte) lässt zeitgleich von seinem Etikettenmaler den Kalender zeichnen. Er wird in vier Stationen den Fortschritt der Baumblüte zeigen und als fünftes Bild die Zeit der essfertigen Kirsche. Ab nächster Woche wird der Kalender auf der Homepage der Tourismuszentrale (www.fraenkische-schweiz.com) gezeigt, wöchentlich um eine Blüh-Stufe verstellt und dazu eine textliche Erklärung gegeben. Neben dem Kalender wird jeweils ein aktuelles Bild des Blütenstandes gezeigt und zwar immer vom gleichen Baum, ja sogar vom gleichen Zweig, weshalb der ausgewählte Zweig nun mit Bändchen markiert (siehe Bild) worden ist.

Den Kirschbaum hat man deshalb ausgewählt, weil er hier eine wichtige wirtschaftliche Rolle spielt. 96 Prozent der bayerischen Kirschenernte stammen aus der Fränkischen Schweiz. Und das ist kein Wunder, denn es gibt mehr als 200 000 Kirschbäume, verteilt auf rund 4000 Hektar Fläche in der Region und bewirtschaftet von zirka 3000 Obstbauern. Damit gehört das Anbaugebiet Forchheim / Fränkische Schweiz zu den größten Süßkirschenanbaugebieten Europas. Und aus diesem Grund gibt es mit Marina I. mittlerweile die siebte Kirschenkönigin. Das Obstbaugebiet liegt in der Hauptsache rund um das Walberla verstreut, einem mächtigen Plateauberg zwischen Ebermannstadt und Forchheim gelegen, der für ein mildes obstfreundliches Klima sorgt. Die Kirsche ist auch wichtig für den Tourismus, was das Engagement der Tourismuszentrale in Bezug auf den Kirschenkalender erklärt. Zuerst wegen der Kirschblüte kommen beispielsweise sehr viele Urlauber aus dem Großraum Nürnberg, die sich das farbenprächtige Bild weiß blühender Obstbäume in grüner Naturparklandschaft am liebsten bei einer gemütlichen Wanderung erschließen. Später kommen sie wieder, um das reife Obst zu kaufen. Manche kommen noch später noch mal wieder, um das Obst dann in flüssiger Form zu kaufen und zu konsumieren. Aus diesem Grund gibt es auch mehr als 300 Schnapsbrenner allein im Landkreis Forchheim. Da in diesem Jahr der Winter faktisch ausgefallen ist, rechnen die Fachleute damit, dass die Obstbaumblüte bis zu drei Wochen früher beginnt. In normalen Jahren blühen die Obstbäume Anfang Mai.

Weitere Infos zum Kirschenanbau und zur Kirschenkönigin finden sich im Internet unter: http://www.fraenkische-schweiz.com/kulinarisch/kirschen.html