Amphibienleitsysteme Forchheim und Hallerndorf: Bestand und Erweiterung

Diplombiologe Ulrich Buchholz erklärt

Diplombiologe Ulrich Buchholz erklärt

„Warum und wohin wandern Frösche?“, „Wovor haben Frösche Angst?“; Fragen über Fragen, die den Kindern und Jugendlichen im Rahmen der diesjährigen Amphibien-Exkursion an den Örtelbergweihern, veranstaltet durch den Bund Naturschutz, auf den Nägeln gebrannt hatten. Diplombiologe Ulrich Buchholz stand den Teilnehmern der Exkursion ausführlich Rede und Antwort und erläuterte auch die Funktionsweise des installierten Amphibienleitsystems welches an beiden Seiten der Kreisstraße beginnend am Ende Richtung Serlbach bis hin hinauf kurz hinter den Karnbaumweihern Richtung Bammersdorf, installiert ist. Über eine Länge von zirka 1,8 Kilometer sorgt das Leitsystem dafür, das Frösche und Kröten geschützt entlang der Kreisstraße geleitet werden und dann durch unterirdische Röhren sicher unter der Straße durchgeleitet werden. Eigentlich eine „gute Sache“ für den Natur- und in diesem speziellem Fall auch für den Artenschutz, mit jedoch einem kleinen faden Beigeschmack: „Das Amphibienleitsystem ist zu kurz“, so Buchholz. An den Enden des Systems gelingt es den Tieren die dort endende Barriere zu überwinden und laufen dort ungeschützt über die Straße und werden bei starkem Verkehr „todsicher“ überfahren, was auch viele zermatschte Kadaver bereits bezeugen.

„Wendeschleife“ für Amphibien

„Wendeschleife“ für Amphibien

Ein ähnliches Problem ergab sich auch entlang der Kreisstraße zwischen Neuses und Adelsdorf auf Höhe Hallerndorf. Auch hier gelang es den Kröten und Fröschen immer an den Enden des rund 800 Meter langen Amphibienschutzsystems auf die Straße zu gelangen und wurden dort überfahren. „Hier hat das Straßenbauamt Bamberg schnell und unbürokratisch gehandelt“, lobt der Vorsitzende der BN-Ortsgruppe Eggolsheim-Hallerndorf Eduard Zöbelein. Der Bestand wurde um rund 25 Meter mit einer „Wendemöglichkeit“ für die Amphibien erweitert. Die Frösche und Kröten werden dann auf einem kleinen Rundkurs wieder zurück in den Graben zum nächsten Durchlass geleitet. „Am 10. März hatten wir eine Vorortbesichtigung mit dem Staatlichen Bauamt und am 17. März wurde die Wendehilfe schließlich installiert“, lobt Zöbelein, der sich mit der Flexibilität der Behörde in diesem Fall sehr zufrieden zeigt. Die „Wendeschleife“ wie in Hallerndorf wäre auch auf die Karnbaumweiher übertragbar.