Bamberg: Vielfältige Themen beim Stadtteilgespräch in Wildensorg
Von Kräutergarten bis Obstbrennerei
Das idyllische Wildensorg war das Ziel des achten Stadtteilgesprächs mit Oberbürgermeister Andreas Starke. Im Westen der Stadt gelegen besticht dieser eher kleine Bamberger Ortsteil, neben ganz viel Grün, mit einem beeindruckenden Blick auf die Altenburg und romantisch-ländlicher Atmosphäre. Dabei ist Wildensorg vieles nur nicht abgeschieden. Es ist innenstadtnah und hat eine gute Busanbindung, Geschäfte, einen traditionsreichen Landgasthof, eine Obstbrennerei und eine Grundschule. Bei strahlendem Sonnenschein und frühlingswarmen Temperaturen starteten rund 60 Bürgerinnen und Bürger, gemeinsam mit den städtischen Vertretern ihren Rundgang.
Das erste Ziel des Rundgangs war das Grundstück für die gemeinsame Lagerhalle des Bürger- und des Gartenbauvereins von Wildensorg. „Nach langer Suche ist endlich eine passende Fläche für die dringend notwendige Lagerhalle gefunden worden“, betonte Bürgervereinsvorsitzende Monika Hoh. Der Bauantrag ist eingereicht und wird am 2. April im Bau- und Werksenat diskutiert. Doch beim Stadtteilgespräch gab es von Seiten eines Bürgers auch Bedenken gegen die Wahl des Bauplatzes. Bei einem stattdessen vorgeschlagenen Nachbargrundstück als Alternativbauplatz müsse jedoch zunächst geprüft werden, ob dort die rechtlichen Baubedingungen gegeben sind und der Bau genehmigungsfähig wäre, gab Oberbürgermeister Andreas Starke zu bedenken.
Gleich hinter der Kirche St. Josef und romantisch verschattet von alten Bäumen, liegt der Wildensorger Ortsteilfriedhof. Immer wieder kämen Anfragen, ob Verstorbene hier ihre letzte Ruhe finden können, obwohl sie nicht in Wildensorg wohnen würden, so Peter Oster, vom Garten- und Friedhofsamt. Aufgrund der begrenzten Kapazität an Grabflächen, kann dieser Wunsch jedoch nur ausnahmsweise erfüllt werden. Bemängelt wurde der Zustand der Urnengräber. Oster berichtete, dass man sich sozusagen noch in der „Experimentierphase“ bei der Bepflanzung befinde und versuche die Balance zwischen schönen aber auch pflegeleichten Pflanzen zu finden.
Ein feines Kleinod Wildensorgs ist der, unter der Leitung des Vorsitzenden des Obst- und Gartenbauvereins Rainer Giel angelegte und 2002 eingeweihte, Kräutergarten neben der Kirche. Mit dieser Anlage soll die Bedeutung und das uralte Wissen der Würz- und Heilpflanzen der Bevölkerung anschaulich näher gebracht werden. Das alljährliche Kräutergartenfest findet am 15. August statt.
Nach einem kurzen Sachstandsbericht zur notwendigen Sanierung der pittoresken Dorfkapelle, ging es über den neuangelegten Spielplatz neben der Grundschule, am Eichelsee entlang zum Gerätehaus der Wildensorger Feuerwehr, der Löschgruppe 8. Moderne Löschfahrzeuge und engagierte Feuerwehrmänner- und frauen sowie genügend Feuerwehr-Nachwuchs lassen dort kaum Wünsche offen. Zur Stärkung gab es vor Ort zudem frisch gemosteten Apfelsaft von Streuobstwiesen des Obst-und Gartenbauvereins sowie eine Verkostung des selbst gebrannten Obstbrands nach Calvados-Methode.
Den Abschluss des Rundgangs machte das Baulandmodell am Renkfeldweg, am Rande Wildensorgs. In diesem Gebiet sollen vor allem für junge Familien mit Kindern, attraktive Bauplätze geschaffen werden. Noch befinden sich die Planungen allerdings in der Anfangsphase. Oberbürgermeister Starke sicherte den Bürgern zu, dass man baldmöglichst über die Fortschritte informieren wolle. Das anschließende Werkstattgespräch und die Bürgersprechstunde fanden im Landgasthof Heerlein statt.
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