Fahrbare Riesenkamera am Deutschen Kameramuseum in Plech
Sensation: Fotogruppe „Licht21“ aus Schorndorf demonstriert die alte Technik in Plech: Camera obscura
Belichtungszeiten von 25 Minuten bei Blende 376 – das sind Werte, die für den Fachmann Großes erahnen lassen. Und in der Tat: Eine der weltweit größten Kameras macht am kommenden Wochenende, 22./23. März 2014, Station vor dem Deutschen Kameramuseum in Plech. Die Gruppe „Licht 21“ aus Schorndorf präsentiert am Sonntag, 23. März, von 11 bis 17 Uhr ihre fahrbare Camera obscura, gewissermaßen eine Großbildkamera im umgebauten Bauwagen, erklärt die Technik und stellt 18 mit diesem Verfahrenen aufgenommenen Bilder im Museum in der Plecher Schulstraße 8 aus.
Die Welt feiert im Jahr 2014 das 175-jährige Jubiläum der Erfindung der Fotografie und das Deutsche Kameramuseum in Plech feiert mit. Unter anderem mit der gerade angelaufenen, bereits gut besuchten Sonderausstellung über Blitzlichtfotografie und eben der Vorführung einer fahrbaren Camera obscura durch die Fotogruppe „Licht21“.
Dem Franzosen Joseph Nicéphore Niepce gelang es 1826 erstmals, ein Motiv dauerhaft und lichtbeständig abzubilden. Die Rechte am schnell verbesserten, kommerziell nutzbaren Verfahren, der so genannten Daguerreotypie, wurden 1839 vom französischen Staat dem Erfinder Louis Daguerre abgekauft und in einer großzügigen Geste der Weltöffentlichkeit geschenkt. Deshalb gilt dieses Jahr offiziell als „Geburtsstunde“ der Fotografie.
Die Fotogruppe „Licht21 – Fotograf(inn)en rund um Schorndorf“ bei Stuttgart war im Oktober 2013 mit einem zur Camera obscura umgebauten Bauwagen 14 Tage lang auf Tour und demonstrierte die Anfänge der Fotografie: Ein hölzerner Kasten (Bauwagen), ein Objektiv (Loch in der Seitenwand), lichtempfindliches Material, ein paar Chemikalien, Wasser und ein schönes Motiv – mehr braucht es nicht, um eindrucksvolle Fotos im Großformat zu erstellen. Am Sonntag, 23. März 2014, wird „Licht21“ die Camera obscura während der Öffnungszeiten von 11 bis 17 Uhr am Deutschen Kameramuseum in Plech im Betrieb vorführen.
Besucher des Deutschen Kameramuseums können live miterleben, wie man ganz ohne Objektiv, Verschluss, Computer, Elektronik und Strom beeindruckende großformatige Schwarzweißbilder herstellen kann, die auch im Zeitalter der Digitalfotografie bestehen können. Eine Ausstellung mit den 18 besten bisher aufgenommenen Arbeiten ergänzt diesen nicht nur für Bayreuth und Nürnberg gewiss sensationellen Programmpunkt der fotografischen Geschichtsschreibung: Ein absolutes Highlight der bisherigen Plecher Museumsarbeit. Für diesen Event entstehen über den normalen Eintritt hinaus für den Besucher keine zusätzlichen Kosten.
Mehr zum Thema Camera obscura im Internet unter: www.deutsches-kameramuseum.de und www.licht21.de/bauwagen/Start.html.
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