Grundschüler erleiden mehr Unfälle mit dem Roller als mit dem Fahrrad

Schulweg: Hohe Unfallrisiken durch Kickboards und Roller

Morgens sieht man sie oft: Kinder, die auf Kickboards, Rollern oder Waveboards in oft halsbrecherischer Geschwindigkeit zur Schule rasen. Allerdings steigt mit der Geschwindigkeit auch die Unfallgefahr. Schon der kleinste Stein, ein Ästchen, ein Gullideckel oder auch nur eine Unebenheit auf dem Gehweg können die Räder abrupt stoppen. Das Kind stürzt, zieht sich Schürfwunden, Prellungen oder, schlimmer, Kopf- und Zahnverletzungen zu. Die Kommunale Unfallversicherung Bayern (KUVB) appelliert deshalb an Eltern, ihre Kinder nicht mit diesen Geräten zur Schule fahren zu lassen. Eine sichere Alternativen sind Roller mit großen Rädern und Bremsen und verkehrssichere Fahrräder.

Im Jahr 2012 verletzten sich rund 4.900 Kinder im Alter zwischen sechs und zehn Jahren auf dem Weg zur Schule. Darunter wurden knapp 680 Unfälle mit Kickboards und Rollern registriert. Damit stürzten Grundschüler häufiger mit dem Roller als mit Fahrrädern, die rund 610 Unfälle ausmachten.

Hohe Geschwindigkeit, kaum Kontrolle

Auf Wave- oder Kickboard sind die Kinder oft genauso schnell unterwegs wie ihre Schulkameraden auf dem Fahrrad. Allerdings haben Fahrräder vergleichsweise große Räder und eine Bremse. Ihnen können deshalb kleine Hindernisse oder eine schlechte Beschaffenheit des Weges nichts anhaben. Ist ein Kind dagegen auf dem Waveboard, eine Art Skateboard mit nur zwei Rollen, oder auf dem kleinen leichten Kickboard unterwegs, verliert es leichter die Kontrolle über das Fahrzeug. Es knallt ungebremst auf Gehweg oder auf Straße. Selbst eine komplette Schutzausrüstung, bestehend aus Helm sowie Schonern für Knie, Handgelenke und Ellbogen, kann da wenig ausrichten: Wird das Kind zum Beispiel über die Lenkstange des Kickboards geschleudert, schlägt es häufig mit dem Gesicht, der Hüfte oder der Schulter auf der Straße auf. Dafür gibt es keinen Schutz.

Wohin mit Schultasche oder Sportbeutel?

Ein zusätzliches Risiko stellen Schultasche und Sportbeutel dar. Der Ranzen schränkt die Bewegungsfreiheit des Kindes schon beim normalen Fahren ein, muss dann noch der Sportbeutel in der freien Hand getragen werden, fehlt diese Hand auf dem Kickboard zum Gegensteuern. Die Fahrt wird zu einem unkalkulierbaren Risiko.

Die KUVB und die Bayerische Landesunfallkasse sind die gesetzliche Unfallversicherung für rund 2,2 Millionen Schulkinder in Bayern. Der Versicherungsschutz ist kostenfrei.

Weitere Informationen rund um die gesetzliche Unfallversicherung gibt es unter www.kuvb.de.