1.300 Jahre vernichtet – Baumfrevel oder Notmaßnahme in Dormitz?

BUND Naturschutz Neunkirchen: „Dreizehn ca. 100 jährige Eichen mussten ihr Leben lassen!“

 Baumfrevel oder Notmaßnahme?

Baumfrevel oder Notmaßnahme?

Die Straße „An den Eichen“ in Dormitz  verlor ihren wesentlichen ortsprägenden Bestand. Das Namensschild nur noch Makulatur.  Obwohl in der Baugenehmigung die Auflage des Baumerhaltens stand (soweit als möglich), gab es keinen Weg des Erhalts der weitgehend gesunden Bäume – monetäre Gründe führten zum Tod. Noch im April 2011 brachte dort der BUND Naturschutz Ortsgruppe Neunkirchen u.U. auf Bitten der Eigentümer  12 Fledermauskästen an. Fast 2/3 liegen zerstört am Boden. Auch im Landschaftsplan sind die Prachtbäume nachgewiesen.

In den vergangenen Jahren hat die Gemeinde für die Besitzer stets die Straßenreinigung übernommen. Zunächst genehmigte die Untere Naturschutzbehörde die Fällung eines vom Blitz beschädigten Baumes und den Sicherungsschnitt weiterer drei Bäume. Danach war es den Besitzern scheinbar nicht mehr möglich den nun von der Gemeinde verdeutlichten Verpflichtungen und Arbeiten nachzukommen oder diese fremd zu vergeben. Die Forchheimer Behörde nannte allerdings nie die komplette Beseitigung als anzustrebende Maßnahme.

Kronenpflege solch hoher Bäume kann durchaus aufwändig und teuer sein. Es bleibt aber nicht nachvollziehbar, dass es keine andere Möglichkeit als diese Zerstörung gab. So aber ist unklar geblieben, ob nicht sogar Vereine oder Bürger bereit gewesen wären die Familie zum Zweck des Erhalts zu unterstützen.

Der Mangel an Respekt und Ehrfurcht vor der Natur, das Einsparen von Kosten, das Missachten von Bauauflagen und vielleicht auch ein voller Geldbeutel für den Holzverkauf sind bisher das traurige Ergebnis dieser Aktion.

Es bleibt zu hoffen, dass es keine Nachahmer gibt, die nach der Schonzeit für Vogelbrüter ebenfalls zur Kettensäge greifen. Schon gar nicht, wenn Pflicht des  Erhaltens  Baubedingung war, und solche Auflagen nach wie vor bestehen. Mit guten Willen können sicherlich auch mit der Gemeinde Kompromisslösungen gefunden werden, ansonsten so prophezeit der BUND Naturschutz verliert Dormitz weiterhin sein grünes Ortsbild. Das miteinander Reden bleibt vor solchen Entscheidungen das Gebot der Stunde.