Universität Bayreuth: Prof. Dr. Andreas Held hat Professur für Atmosphärische Chemie inne
Atmosphärenforschung vervollständigt Bayreuther Profilfeld ‚Ökologie und Umweltforschung‘
Im Jahr 2009 wurde an der Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften der Universität Bayreuth eine Juniorprofessur für Atmosphärische Chemie neu eingerichtet und im Februar 2014 in eine W2-Professur überführt. Sie ist in das ‚Bayreuther Zentrum für Ökologie und Umweltforschung‘ (Bayreuth Center of Ecology and Environmental Research – BayCEER) eingebunden und trägt zur geowissenschaftlichen Forschung und Lehre bei. Für Prof. Dr. Andreas Held, Inhaber der Professur für Atmosphärische Chemie, hat sich damit ein Kreis geschlossen: Er kehrte nach dem Promotionsstudium an der Universität Münster sowie Postdoc-Aufenthalten an der TU München, dem National Center for Atmospheric Research in den USA, der Universität Stockholm und dem Leibniz-Institut für Troposphärenforschung Leipzig an die Universität Bayreuth zurück, wo er bereits von 1995 bis 2000 Geoökologie (Diplom) studiert hatte.
Im Zentrum der experimentellen Arbeit von Prof. Dr. Andreas Held stehen Austauschvorgänge und Wechselwirkungen zwischen Biosphäre und Atmosphäre, das Zusammenspiel von Transportprozessen und chemischen Reaktionen und insbesondere das atmosphärische Aerosol. Aerosolpartikel sind von großer Bedeutung für das Klima, für den Eintrag von Nährstoffen und Schadstoffen in Ökosysteme und nicht zuletzt für die menschliche Gesundheit. Mit diesem interdisziplinären Schlüsselthema möchte der Wissenschaftler die Studierenden zu kritischem und vernetztem Denken anregen: „Wer heute als Studierender kluge Fragen zum atmosphärischen Aerosol stellt, kann morgen wichtige Antworten zur Lösung verschiedenster umweltwissenschaftlicher Probleme beitragen.“
Die Lehrschwerpunkte sind auf den Studiengang Geoökologie (Umweltnaturwissenschaften) ausgerichtet und finden darüber hinaus Eingang in den internationalen Masterstudiengang ‚Global Change Ecology‘ im ‚Elitenetzwerk Bayern‘. Der interdisziplinäre Ansatz der Geoökologie vermittelt aufbauend auf einer breiten naturwissenschaftlichen Grundlage ein Verständnis der Wirkungsweise umweltrelevanter biologischer, chemischer und physikalischer Prozesse sowie ihrer Interaktion zwischen den verschiedenen Umweltkompartimenten. Im Fach ‚Atmosphärische Chemie‘ werden neben grundlegenden Veranstaltungen zur Chemie der Atmosphäre insbesondere praxisbezogene Übungen zur Aerosolmesstechnik und zur Luftanalytik angeboten, um den praktischen Umgang mit umweltanalytischen Methoden zu erproben. Für Promovierende besteht im Rahmen der Bayreuther ‚Graduiertenschule für Mathematik und Naturwissenschaften‘ (BayNAT) die Möglichkeit einer strukturierten Graduiertenausbildung im ‚Promotionsprogramm Ökologie und Umweltforschung‘ (PEER).
Die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Andreas Held forscht sowohl im Labor als auch bspw. im nahegelegenen Fichtelgebirge. Hier untersuchen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler atmosphärische Partikelneubildungen über einem Nadelwaldgebiet, das von der Universität Bayreuth interdisziplinär zur Ökosystemforschung genutzt wird. Darüber hinaus beteiligt sich die Arbeitsgruppe an Feldexperimenten auf der ganzen Welt, um zu einem tieferen Verständnis der Wechselwirkungen zwischen Atmosphäre und Biosphäre beizutragen.
Die Atmosphärenforschung im Bayreuther Profilfeld ‚Ökologie und Umweltforschung‘ wird durch die Abteilung Mikrometeorologie und die Professur für Klimatologie ergänzt.
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