Kunstmuseum Bayreuth: Theologische Gedanken zur Kunst
Dekan Hans Peetz zur Ausstellung „HD SCHRADER. Cubes & Cracks“
- Ausstellungshalle im Neuen Rathaus
- am Montag, 24.02.2014 um 20 Uhr
- Eintritt frei
Ideal und Wirklichkeit
Ideal und Wirklichkeit klaffen meist auseinander, sei es in unserem alltäglichen Verhalten oder in puncto Aussehen. Auch wenn es um die Gebote Gottes geht oder die Bergpredigt, ist die entsprechende Diskrepanz festzustellen. Selbst die vollkommenen geometrischen Formen wie Kreis oder Quadrat sind auf Papier gezeichnet bei näherer Betrachtung oder gar unter dem Mikroskop unregelmäßige Linien. Vollkommenheit gibt es nur in einer idealen Welt.
Und doch arbeitet der Künstler HD Schrader mit diesen Idealformen, besonders dem Würfel, und setzt sie mitten in die Landschaft – so wie dem Baum gegenüber dem markgräflichen Opernhaus. Auch das macht den Kontrast zwischen der unregelmäßigen Natur und der strengen geometrischen Form deutlich, und verweist zugleich darauf, dass es noch eine „höhere Welt“ gibt. Das unterstreicht auch die rote Signalfarbe und oft die nach oben strebende Gestalt sowie die Figur der Leiter, die zur Himmelsleiter wird..
Freilich bleibt Schrader nicht beim bloßen Gegensatz, sondern bringt Natur und Kunstwerk in eine Wechselwirkung. Auch die „ideale Figur“ ist ja Teil der Wirklichkeit. So wird der Würfel aufgeschnitten, aufgebrochen oder elastisch gemacht, so dass durch die beweglichen Winkel ganz andere Formen entstehen. Auch Ideale ändern sich, werden angepasst.
Solche und weitere philosophische und theologische Gedanken präsentiert Dekan Hans Peetz in der Ausstellung „HD.Schrader. Cubes & Cracks“ in der Ausstellungshalle im Neuen Rathaus am Montag, 24.2.2014 um 20 Uhr
Der Eintritt ist frei.
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